Stehen die dreieinhalb Generationen RAV4 direkt nebeneinander, erschließt sich der stilistische Ansatz sofort: Die dritte Generation war vielleicht um die Hüften herum ein bisserl zu üppig geraten, speziell im Vergleich zu seinem vorbildlich schlanken Vorgänger von Generation zwei. Dieser nähert man sich mit dem Facelift – deshalb "dreieinhalb" – nun wieder ein wenig an, speziell die neugestaltete Frontpartie gefällt. Insgesamt kommt der generalüberholte RAV4 immer noch unaufgeregt daher, aber mit einem Schuss von Emotion und Dynamik.

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Erhältlich ist die jüngste Version von Toyotas Kompakt-SUV ab sofort, und zwar wie gehabt als Fronttriebler und Allradler (wofür sich traditionell weit über 90 Prozent der Kundschaft entscheiden). Befeuerungstechnisch stehen ein 2,0-Liter-Benziner mit 158 PS sowie zwei 2,2-Liter-Selbstzünder mit 150 und 177 PS zur Auswahl, wobei in 4WD-Ausführung der Ottomotor auch mit CVT-Automatik kombinierbar wäre, der 150-PS-Diesel mit komfortabler 6-Gang-Automatik. Die Preise bewegen sich zwischen 25.817 und 40.230 € – zum Vergleich: Der aktuelle Hauptgegner, der VW Tiguan, kostet zwischen 28.540 und 38.330 €.

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Der Tiguan liefert gleich das Stichwort für die Befindlichkeit des RAV4: Als Toyotas Trendsetter vor 15 Jahren in Österreich eingeführt wurde, war er, bis auf ganz wenige Ausnahmen (ebenfalls aus Japan), praktisch allein auf weiter Flur, bis heute verkaufte er sich 32.000-mal. Heute hingegen hetzt die Meute den RAV4, mit anderen Worten: Er hat eine Fülle attraktiver europäischer Gegner.

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Die aktuelle Modellpflege bringt den RAV4 allerdings wieder auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Auch technisch: Dank Spritsparpaket Toyota Optimal Drive ist der RAV4 zwar erstarkt, schleudert aber weniger CO2 in die Atmosphäre als bisher. Weiter so. (Andreas Stockinger/DER STANDARD/Automobil/7.5.2010)

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