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"Wir sind nicht die Manager vom Menowin", stellte Richard Lugner klar, "sondern wir beschaffen ihm Auftritte."

Foto: APA/Pfarrhofer

Wien - Mit Menowin, dem Zweitplatzierten der RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar", sorgten Richard Lugner und sein "Schwiegersohn in spe", Helmut Werner am Montag in der Wiener Lugner City vor allem für zwei Dinge: Nämlich für viele offene Fragen in der Pressekonferenz und einen stürmischen Andrang der Menowin-Anhänger in der anschließenden Autogrammstunde. "Kein Kommentar" antwortete der 22-jährige Deutsche zum Beispiel auf die Frage, wer sein Manager sei. "Wir sind nicht die Manager vom Menowin", sondern seine "Booker", stellte Richard Lugner klar.

Autogrammstunde aus Sicherheitsgründen vorzeitig abgebrochen

Die Polizei berichtete von tumultartigen Szenen und acht Leichtverletzten, die sich Schürfwunden und dergleichen zuzogen. Die Autogrammstunde wurde aus Sicherheitsgründen vorzeitig abgebrochen. 2.500 großteils weibliche Fans hatten sich in der Lugner City eingefunden. Laut Polizeisprecherin Manuela Vockner kam es zu Drängereien, manche setzten dabei auch die Ellbogen ein. "Jeder wollte der erste sein", meinte die Sprecherin. Zweimal wurde die Autogrammstunde unterbrochen, bevor sie vorzeitig beendet wurde. Man wollte nicht riskieren, dass Schlimmeres passiert.

"50 bis 60 Verträge unterschrieben"

"Wir haben 50 bis 60 Verträge unterschrieben", sagte Lugner. Noch ist der Ingolstädter trotz dieser guten Neuigkeiten nicht ganz firm mit seinen "Bookern". "Wer ist Katzi?", fragte er sich so zum Beispiel, als es kurz um Lugners abwesende Freundin und ihre Gesangspläne ging. Dafür meinte er, Lugner sei "für den Wiener Opernball" bekannt. Der wusste wiederum, dass es noch im Mai eine CD von seinem neuen Schützling geben soll. "Wir sind recht so richtig hart am Arbeiten, weil die Zeit auch fehlt", ergänzte dieser. Wobei erst einmal von einer Single die Rede war - wer diese produziert, blieb geheim. Versprochen wurden dafür viele Auftritte, einer davon am 4. Juni im Wiener Praterdom.

Wirklich klar wurde nur, was sich Menowin von der Zusammenarbeit mit Lugner erhofft - und das ist nicht nur Erfolg, sondern auch Freundschaft. "Wir bieten ihm hoffentlich genug Kohle, dass er eine Freud' hat" nannte Lugner einen Teilaspekt der freundschaftlichen Zusammenarbeit, die vorerst sechs Monate dauern soll.

"Nicht in meinem Sinne"

Sichtbar wenig Freude hatte der - in seinem bereits zweiten Antreten - lange Zeit als DSDS-Favorit geltende Popstar-Aspirant mit Fragen nach dem einstigen Kontrahenten und letztendlichen Gewinner Mehrzad Marashi, der derzeit die Single-Charts in Deutschland anführt. Dafür sieht er in der Niederlage auch einen Vorteil: "Als Zweitplatzierter kann ich mir den Produzenten aussuchen, mit dem ich arbeiten will", und DSDS-Präsentator und Produzent Dieter Bohlen war es eben nicht, denn "das, was Bohlen als Projekt vorhatte, war nicht in meinem Sinne".

Der Mann hinter dem Menowin-"Coup", Helmut Werner - Freund von Jaqueline Lugner - wolle dafür mit Menowin weiter nach Mallorca. Das Ziel heißt "Oberbayern", eine äußerst beliebte Ballermann-Diskothek. Als "Mallorca-Ballermann" sieht sich Menowin nicht. "Es ist ja nur ein Auftritt", meinte er fast gereizt auf eine entsprechende Frage und dass man darüber noch reden müsste und dass noch nichts unterschrieben sei: "Es war eine Anfrage, auf die man reagieren muss", relativierte er gar. "Es gibt Verträge für Mallorca und fertig", warf hingegen ein leicht entnervter Werner ein und Lugner wusste auch etwas von einer Unterschrift. Diese leichten Dissonanzen waren dann das Ende der Pressekonferenz. "Gemma rüber zu die Fans", schloss der Baumeister nach weniger als einer Viertelstunde und man stellte sich lieber deren lautstarken Anbetung. (APA)