Wien - Der Unfall am Dienstag in Wien-Döbling, der einen achtjährigen Buben das Leben kostete, dürfte auf eine Unachtsamkeit des beteiligten Autofahrers zurückzuführen sein, ergab eine Einvernahme des Automatik-Wagen-Lenkers.

Er könne sich an den genauen Hergang nicht erinnern, er habe kurz die Augen zugemacht. Eine Alkoholisierung oder Übermüdung des selbstständig Tätigen sei aber nicht vorgelegen, so ein Polizeisprecher. Auch Gesundheitsprobleme des Mannes wurden ausgeschlossen.

Ein Achtjähriger ist am Dienstag gegen 13.00 Uhr in Wien-Döbling auf einem Schutzweg von einem Pkw erfasst und tödlich verletzt worden. Obwohl ein Schülerlotse die Fahrbahn der Döblinger Hauptstraße für die Überquerung sperrte, setzte der Autofahrer seine Fahrt mit unverminderter Geschwindigkeit fort. Der Wagen schleuderte den Buben, der sich mit zwei Mitschülern auf der Straße befand, zu Boden.

Der Bub erlag seinen schweren Verletzungen noch am Unfallort an der Kreuzung Pyrkergasse. Die beiden anderen Kinder blieben unversehrt, auch der Schülerlotse kam mit dem Schrecken vorbei: Das Fahrzeug schrammte laut Polizei knapp an ihm vorbei.

Überhöhte Geschwindigkeit häufigste Unfallursache

Unterdessen richteten die Polizei, die Autofahrerclubs ÖAMTC und ARBÖ, das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV), die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt AUVA sowie Verkehrsstadtrat Rudolf Schicker und der Döblinger Bezirksvorsteher Adolf Tiller einen gemeinsamen Appell an die Autofahrer.

"Überhöhte Geschwindigkeit und das Nichtbeachten von Zebrastreifen gehören zu den häufigsten Unfallursachen auf Wiens Straßen. Eine KfV-Studie belegt, dass 42 Prozent aller Lenker trotz Tempolimits aufs Gas steigen. Besonders dort, wo Geschwindigkeitsbegrenzungen schwächere Verkehrsteilnehmer schützen sollen, neigen Autofahrer zur Raserei und gefährden damit Kinder, Fußgänger und Radfahrer. "Bremsen rettet Leben", so der Appell der Polizei.(APA)