Radnetze einer kopfunter sitzenden Spinne (Cyclosa octotuberculata, links) und einer mit dem Kopf nach oben gewandt sitzenden Spinne (Cyclosa ginnaga, rechts). Pfeile zeigen die Position der Spinnen, die fein gestrichelte Linie zeigt die geometrische Mitte der Netze.

Foto: Kensuke Nakata

Basel - Forscher der Universität Tokio- Keizai und der Universität Basel haben herausgefunden, dass die unterschiedliche Orientierung von Spinnen  - also ob sie mit dem Kopf nach oben oder nach unten auf Beute lauern - sowie auch die Asymmetrie ihrer Netze keineswegs dem Zufall überlassen sind.

Für ihre Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift "Proceedings of the Royal Society B" publiziert wurde, haben die Forscher verschiedene Arten aus der Gattung der Kreisspinnen (Cyclosa) untersucht. Dabei zeigte sich ein Zusammenhang zwischen der Orientierung der Spinnen und der Netzasymmetrie: Mit dem Kopf nach oben sitzende Spinnen bauen Netze mit größerem oberen Teil, mit dem Kopf nach unten sitzende Spinnen solche mit größerem unteren Teil; seitwärts orientierte Spinnen bauen einigermaßen symmetrische Netze.

Maßgeblich dürften Größe und Gewicht sowie die Laufgeschwindigkeit der Spinne sein: Den Kopf nach oben halten eher kleinere Spinnen, die sich ähnlich schnell aufwärts wie abwärts bewegen können, um Beute im Netz zu erreichen. Diejenigen, die den Kopf nach unten halten, sind tendenziell größer und können deutlich schneller abwärts als aufwärts rennen.

... bleibt noch die Art mit dem passenden Namen Cyclosa confusa: Diese Spinnen sitzen herum, wie es ihnen gerade passt: Den Kopf mal nach oben, mal nach unten und gerne auch mal zur Seite. (red)