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Apichatpong Weerasethakul mit seiner Palme.

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Juliet Binoche bekam die Goldene Palme als beste Schauspielerin für ihre Rolle in "Copie Conforme".

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Die Palme für besten Schauspieler teilen sich Javier Bardem (links) für seine Rolle in "Biutiful" und Elio Germano für "La Nostra Vita".

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Cannes/Hamburg - Der thailändische Film "Uncle Boonmee" ("Lung Boonmee Raluek Chat") ist bei den Filmfestspielen in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet worden. Regisseur Apichatpong Weerasethakul sagte bei der Preisverleihung am Sonntagabend an der Cote d'Azur, die Ehrung komme ihm fast "unwirklich" vor. Juliette Binoche wurde als beste Darstellerin geehrt, Javier Bardem und Elio Germano teilten sich die Auszeichnung als beste Darsteller.

Dank an Geister in Thailand

Die Goldene Palme zu gewinnen sei für ihn "wie eine Geschichte aus einer anderen Welt", sagte Apichatpong. Der 39-jährige Thailänder dankte seinen Eltern dafür, dass sie ihn als Kind mit ins Kino genommen und ihm dadurch die Welt des Films eröffnet hätten. Apichatpong setzte sich im Wettbewerb gegen 18 weitere Filme durch, darunter Arbeiten der britischen Filmemacher Mike Leigh und Ken Loach sowie allein drei Filme aus dem Gastgeberland Frankreich.

In seinem Film geht es um die Titelfigur Onkel Boonmee, der sich an frühere Leben erinnern kann; ein verlorener Sohn kehrt als Affengeist zurück, eine tote Frau taucht im Leben ihres Mannes wieder auf. Apichatpong dankte "den Geistern in Thailand", die das Team während der Dreharbeiten umgeben hätten. Der Regisseur hatte während des Filmfestes an der französischen Riviera die strenge Zensur in seiner Heimat kritisiert.

Erstmals im Wettbewerb war auch ein Film aus dem Tschad. Regisseur Mahamat-Saleh Haroun wurde für "Un homme qui crie" mit dem Preis der Jury geehrt. Den Großen Preis verlieh die Jury - dieses Jahr unter Vorsitz von US-Regisseur Tim Burton - dem französischen Filmemacher Xavier Beauvois für "Des hommes et des dieux". Für die beste Regiearbeit zeichnete die Jury den französischen Filmemacher Mathieu Amalric aus.

Glaube an die Liebe

Als beste Schauspielerin wurde Juliette Binoche geehrt, die bei ihrer Rede mit den Tränen kämpfte. Die 46-jährige Französin dankte ihren Eltern und ihren Kindern sowie allen Männern, die es bisher mit ihr "ausgehalten" hätten. "Ich glaube an die Liebe", rief Binoche aus, die die Hauptrolle im Wettbewerbsfilm "Copie Conforme" spielt, eine unglückliche Kunsthändlerin. In dem Film des iranischen Regisseurs Abbas Kiarostami geht es um Original und Fälschung und im übertragenen Sinne um die Echtheit von Beziehungen.

Den Preis für den besten männlichen Schauspieler teilen sich der spanische Darsteller Javier Bardem und sein italienischer Kollege Elio Germano. "Ich teile diese Freude mit meiner Freundin, meiner Liebe Penelope Cruz, die ich so sehr liebe und der ich soviel zu verdanken habe", rief Bardem bei der Preisverleihung aus.

Cruz, die im Publikum saß, warf ihrem Freund daraufhin Küsschen zu. Der 41-jährige Spanier spielt die Hauptrolle im Wettbewerbsfilm "Biutiful". In dem Film des mexikanischen Regisseurs Alejandro Gonzalez Inarritu geht es um einen an Krebs erkrankten Vater zweier Kinder, der darum kämpft, die letzten Dinge zu regeln. Germano wurde für seine Rolle in "La Nostra vita" geehrt und widmete den Preis seiner Heimat Italien. (APA)