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Ein Bachelor ist deutlich weniger "Wert" als ein Master.

Foto: APA/Pfarrhofer

Bachelor-Absolventen verdienen deutlich weniger als Kollegen, die nach der alten Studienordnung oder mit einem Master abschließen. Die Differenz beträgt beim Einstiegsgehalt bis zu 228 Euro. Berufseinsteiger, die ein wirtschaftliches Studium mit einem Magister absolvieren, bekommen im Schnitt 2.326 Euro brutto pro Monat. Jene mit einem Master können mit 2.262 Euro rechnen. Bachelor-Kollegen kommen auf ein Anfangssalär von 2.086 Euro.

Die durchschnittlichen Einstellgehälter von Absolventen von wirtschaftlichen Fachhochschulen sind je nach akademischem Grad um 115 Euro (Magister), 57 Euro (Master) oder 27 Euro (Bachelor) geringer als jene der Universitätsabgänger.

Einstellgehälter 2010

Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie des "Forums Personal", das im "Österreichischen Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeits-Zentrum" angesiedelt ist. Die Untersuchung basiert auf einer Umfrage unter Personalisten und nimmt die Einstellgehälter im Jahr 2010 unter die Lupe, aufgeschlüsselt nach Sparten und Regionen sowie Mindest- und Maximalgehalt.

Nach drei bis fünf Jahren Berufspraxis klaffen die Entwicklungen stärker auseinander. Ein Bachelor erhält um rund 250 Euro weniger als ein Master der gleichen Studienrichtung.

Techniker

Eine deutlichere Differenzierung bei der Gehaltseinstufung im Vergleich zum wirtschaftlichen Sektor zeigt sich bei technischen Studienrichtungen. Absolventen technischer Fachhochschulen (2.333 Euro brutto Minimum pro Monat) werden geringer entlohnt als ihre Kollegen technischer Universitäten (2.481 Euro). Die monetäre Bandbreite bei den Berufseinsteigern bewegt sich zwischen mindestens 2.167 Euro (Bak. FH) und maximal 2.655 Euro (Dipl.Ing. Uni).

Eklatant ist auch hier der Unterschied bei Absolventen der alten und neuen Studienordnung. Bachelor-Graduierte verdienen bei den Anfangsgehältern um bis zu 228 Euro weniger als ihre Kollegen, die nach der alten Studienordnung oder mit einem Master abgeschlossen haben.

Gutes Zeugnis

Ein positives Zeugnis stellen die befragten Personalisten den Bachelor-Absolventen bei den betrieblichen Einsatzmöglichkeiten aus. Im Vergleich mit den AHS-Absolventen beurteilen sie rund 70 Prozent mit "sehr gut" oder "gut". Ein anderes, kritischeres Bild ergibt sich, wenn Bachelor-Absolventen mit jenen der alten Studienordnung verglichen werden. Hier werden sie nur mehr zu 35 Prozent mit "sehr gut" oder "gut" bewertet.

Laut der Studie variieren die Einstellungsgehälter von Berufsschülern zwischen 1.584 und 1.680 Euro, so die Angaben der befragten Unternehmen. Nach drei bis fünf Jahren können Berufsschülern mit bis zu 1.967 Euro rechnen. Das Salär von Handelsschülern ist vergleichbar mit jenem der Berufsschüler, die Abweichungen sind minimal.

AHS, HAK

Abgänger von einer Allgemeinen Bildenden Höheren Schule verdienen anfangs rund 1.750 Euro. Nach drei bis fünf Berufsjahren ergibt sich ein Mindestverdienst von 1.865 und ein Maximalverdienst von 2.109 Euro. Durch die berufsspezifischere Ausbildung erhalten Absolventen von Handelsakademien etwas mehr als ihre AHS-Kollegen, nämlich zwischen 1.739 und 1.828 Euro. Nach drei bis fünf Berufsjahren sind es maximal 2.192 Euro. HTL-Abgänger erhalten anfangs im Schnitt rund 1.900 Euro.

Juristen dürfen mit einem durchschnittlichen Einstiegsgehalt von 2.400 Euro spekulieren. Nach drei bis fünf Jahren beträgt der Lohn schon zwischen 2.589 und 3.079 Euro. Bachelor-Kollegen steigen mit rund 2.150 Euro ein. (om, derStandard.at, 25.5.2010)