Wien - Über Änderungen bei der Hacklerregelung und den Invaliditätspensionen wird derzeit intensiv verhandelt. Die Hacklerregelung in ihrer jetzigen Form läuft am 31. Dezember 2013 aus. Dann soll es etwas weiterhin etwas Ähnliches geben. Wie die "Hacklerregelung neu" dann ausschauen werde, werde derzeit verhandelt, sagte Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) am Dienstag vor Journalisten. Geplant ist ein Pensionsantritt mit 62 Jahren nach 45 Beitragsjahren.

"Hacklerpension" derzeit nicht für Hackler

Ab 2014 soll das Antrittsalter bei den "Hacklern" um jeweils sechs Monate angehoben werden, bis 62 Jahre bei Männern bzw. 57 Jahre bei Frauen erreicht ist. Derzeit sieht die Hacklerregelung vor, dass Männer mit 60 und Frauen mit 55 Jahren in Pension gehen können, wenn sie 45 bzw. 40 Beitragsjahre vorweisen. Zusätzlicher Vorteil gegenüber den anderen Pensionsarten ist, dass keinerlei Abschläge anfallen. Zur Erreichung der Pensionszeiten konnten bis jetzt Studienzeiten nachgekauft werden. Da könnte es künftig Änderungen geben. Möglicherweise werde es künftig keinen Nachkauf von Studienzeiten geben, erklärte Hundstorfer.

Profiteure der Hacklerregelung sind derzeit nicht die Hackler. Denn nur 19 Prozent der im vergangenen Jahr in Pension gegangenen Arbeiter kamen über diese Langzeitversichertenregelung in den Ruhestand. Bei den Angestellten waren es dagegen 38 Prozent.

Invaliditätspension: 300 Millionen Sparpotenzial

Anheben will Hundstorfer in seinem Pensionspaket das Antrittsalter bei Invaliditätspensionen. Ein Jahr später in Pension gehen würde Einsparungen von 300 Millionen Euro bringen, rechnet der Minister vor. Künftig soll daher die Prävention von Krankheiten im Vordergrund stehen. Orientieren will man sich dabei am finnischen System.

In Finnland ist eine frühzeitige Rehabilitation vorgesehen. Dazu kommen Anreize für die Betroffenen in Form von Zuschüssen und Prämien für die Unternehmen, wenn sie einen bestimmten Anteil von Älteren beschäftigen. Besonders stark nehmen derzeit "Burn-out"-Symptome zu, während Leiden am Rücken und an der Wirbelsäule zurückgehen. (APA)