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Gustav Klimts Porträt von Ria Munk III buhlt via Christie's um einen neuen Besitzer

Foto: Reuters

Wien - Den jahrelangen Provenienzdebatten und Verhandlungen um die Restitution von Gustav Klimts "Porträt Ria Munk III" (1918) folgten nicht minder zähe um den Verkauf. Die auf Österreich, Deutschland, Belgien, England und die USA verteilte Erbengemeinschaft nach Aranka Munk rang sich, nach dem "Standard" exklusiv vorliegenden Informationen, nun zu einer Entscheidung durch: Am 23. Juni wird das Gemälde im Rahmen des Evening Sales Impressionist & Modern Art bei Christie's London versteigert; es soll 14 bis 18 Millionen Pfund (16,22-20,84 Mio. Euro) bringen.

Mit diesem Besitzerwechsel kann das Kapitel des seit 2005 laufenden und vom "Standard" begleiteten Provenienzdisputs um das Kunstwerk geschlossen werden. Seit 1956 befand es sich im Lentos Museum, vormals Neue Galerie der Stadt Linz. Erst Recherchen Sophie Lillies sowie ein von der Provenienzforscherin aufgefundener Zeitzeuge sorgten für Einsicht: Im Sommer 2009 wurde das Werk an die Erbengemeinschaft restituiert.

Hinter den Kulissen hatte zwischen Christie's und Sotheby's das Match um das Klimt-Bild längst begonnen. Der Versuch, es abseits der Öffentlichkeit über einen "Private Sale" an Museen oder Sammler zu vermitteln, misslang. Gerüchteweise soll damit Daniella Luxembourg beauftragt gewesen sein, die als Art Consultant für prominente Klienten wie Ronald Lauder tätig ist.

Rechtsanwalt Alfred Noll, der einen Teil der Erben vertritt, kommentiert das ebenso wenig wie den kolportierten Preis von 40 Mio. Dollar. Via Christie's New York wechselte 2006 schon Klimts "Porträt Adele Bloch-Bauer II" für umgerechnet 68,81 Mio. Euro in anonymen Privatbesitz. (Olga Kronsteiner / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 28.5.2010)