Wien - Heftige Kritik der Opposition handelt sich Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) mit der in seinem Ressort geplanten neuen Geschäftseinteilung ein, die einigen Spitzenbeamten ihren derzeitigen Job kosten wird. FPÖ-Ärztesprecher Andreas Karlsböck warf Stöger am Dienstag einen "unverschämten Postenschafer" vor, BZÖ-Gesundheitssprecher Wolfgang Spadiut forderte den Minister auf, nicht am "Postenkarussell" zu drehen.

Für Karlsböck ist die Umgliederung im Gesundheitsministerium "weder fachlich, noch sachlich gerechtfertigt, sondern eine reine Polit-Agitation". Besonders unangenehm stößt dem Arzt auf, dass hier Mediziner durch Juristen ersetzt würden. Man müsse kein Experte sein, um zu erkennen, dass dies für das Gesundheitswesen keinen Fortschritt darstelle. Stöger sei zwar nicht der erste rote Minister, der versuche sein Ressort monocolor zu gestalten, er sei jedoch derjenige, der es am ungeschicktesten und brutalsten mache, zeigte sich der FPÖ-Ärztesprecher von Stöger zutiefst enttäuscht.

Auch Spadiut forderte, dass in den wichtigen Bereichen der Gesundheitsvorsorge Ärzte und nicht verwaltende Juristen tätig sein sollten. "Statt als Abschiedgeschenk noch Postenschacher zu betreiben, sollte Stöger endlich einmal echten Arbeitswillen zeigen und sich um die hunderttausenden Selbstständigen kümmern, die sich plötzlich den Arztbesuch nicht mehr leisten können", verlangt der BZÖ-Gesundheitssprecher, der glaubt, dass sich die Karriere Stögers als Minister dem Ende nähere. (APA)