Wien - Johanna Rachinger, die Generaldirektorin der Nationalbibliothek, übergab am Dienstag im Rahmen einer Gedenkfeier Hannah Lessing, der Generalsekretärin des Nationalfonds, drei Bücher, die in einer Vitrine ausgestellt werden sollen. Sie stehen exemplarisch für insgesamt 8.363 in der NS-Zeit geraubte Druckwerke, deren Vorbesitzer aufgrund fehlender Hinweise nicht ausfindig zu machen sind. Sie wurden dem Nationalfonds für Opfer des Nationalsozialismus zur Verwertung übergeben - und in der Folge von der ÖNBzum Schätzpreis (135.000 Euro) angekauft.

Bei der Gedenkfeier sagte Rachinger:´"Es ist beschämend, dass 65 Jahre vergehen mussten, bis die letzten Reste der NS-Raubzüge in der ÖNB bereinigt werden konnten. Gleichzeitig aber bin ich erleichtert, dass damit endlich die unheilvolle Kette von aktiver Verstrickung und Mitschuld während der NS-Zeit und von bewussten Versäumnissen und Verzögerungen in der Nachkriegszeit zu einem Ende gelangt ist." (trenk/DER STANDARD, Printausgabe, 2./3. 6. 2010)