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Die Regenbogenfahne weht nur mehr am Roten Rathaus - in den Bezirken werden sie nur an einem Tag im Juni gehisst.

Foto: APA/dpa/Andreas Altwein

Anlässlich der "Respect Gaymes" am 5. Juni und den damit beginnenden Pride Weeks wurden am Donnerstag durch Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit, TV-Star Katy Karrenbauer und den ehemaligen DDR-Fußballnationalspieler Marcus Urban auf Initiative des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD) e.V. am Roten Rathaus (Jüdenstraße) die Pride Weeks eingeläutet. 

Beflaggungsverordnung

Parallel zu der zentralen Veranstaltung am Roten Rathaus sollte - wie bereits in den Vorjahren - in den Berliner Bezirken mit dem Hissen der Regenbogenfahne begonnen werden. Die Senatsverwaltung für Inneres hat die zwölf Berliner Bezirke und die anderen Berliner Senatsverwaltungen unter Berufung auf § 5 Beflaggungsverordnung allerdings angewiesen, die Dienstgebäude ausschließlich am 19. Juni zu beflaggen.

Community nicht informiert

"Seit mehreren Jahren hissen die Berliner Bezirke bereits in der Woche der Respect Gaymes die Regenbogenfahne. Die Berliner Senatsverwaltung für Inneres stellt eine langjährige Tradition der lesbisch-schwulen Community in Frage", meint Jörg Steinert, Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD) e.V. zur Anweisung. "Dieses Vorgehen wurde nicht mit der lesbisch-schwulen Community abgestimmt. Die selbstverständliche Präsenz der Regenbogenfahnen an Berliner Dienstgebäuden wird unter Berufung auf bürokratische Regelungen untersagt."

Vergangene zwei Jahre alle beteiligt

Auf Initiative des LSVD Berlin-Brandenburg wurden im Jahr 1996 erstmals die Rathäuser von Schöneberg, Tiergarten und Kreuzberg beflaggt. Seitdem zeigten von Jahr zu Jahr mehr und mehr Bezirke Flagge gegen Homophobie und für Respekt gegenüber Schwulen und Lesben - im Jahr 2008 beteiligten sich erstmals alle Berliner Bezirke.

Kicken für respektvollen Umgang

Die "Respect Gaymes" starten am Samstag unter anderem mit einem VIP Fußball-Turnier, das in diesem Jahr von Gisela von der Aue, Berliner Senatorin für Justiz, angepfiffen wird: "Neben der vom Berliner Senat angestrebten rechtlichen Gleichstellung muss auch die gesellschaftliche Akzeptanz von Lesben und Schwulen vorangebracht werden", so von der Aue.

Zahlreiche Prominente kicken bei den Respect Gaymes für mehr Toleranz und ein respektvolleres Miteinander. Gemeinsam werden sie gegen den Orden der Schwestern der perpetuellen Indulgenz antreten, der bereits in den vergangenen Jahren ein Team stellte. Der Orden leistet seit vielen Jahren HIV-Präventionsarbeit und hat es durch bunte Aktionen immer wieder geschafft, wichtige Themen zielgruppengerecht zu vermitteln ohne dabei den Zeigefinger zu heben. (red)