Apple-Österreich-Chef Christian Maranitsch und Niedermeyer-Chef Robert Happel

Die Foto- und Elektrohandelskette Niedermeyer, Tochter des zweitgrößten heimischen Mobilfunkanbieters T-Mobile Austria, ändert sein Sortiment. In Partnerschaft mit dem US-Computerkonzern Apple sollen ab 28. April in 51 Niedermeyer-Filialen ausgewählte Apple-Produkte (eMac, iMac, iBook, iPod sowie die WLAN-Technologie AirPort), angeboten werden.

Luxus-Fernseher und Hifi-Anlagen fliegen raus

Großgeräte wie Luxus-Fernseher oder Hifi-Anlagen wurden im Gegenzug aus dem Angebot gestrichen. Damit will sich der klassische Fotohändler künftig verstärkt als Anbieter von mobilen Multimedialösungen positionieren. Zu diesem Zweck wurde ein Teil der Filialen bereits umgebaut, der Rest soll bis 2004 folgen.

"Wir schreiben keine roten Zahlen und erwarten uns heuer ein Wachstum."

Zentrale Präsentationsplattform in den neu gestalteten Niedermeyer-Filialen werden eigene langgestrecke Verkaufspulte sein, wo die Kunden die Produkte unter Anleitung testen können. Für die Focusierung auf Multimedia sollen bis 2004 insgesamt 12 Mio. Euro investiert werden, sagte Niedermeyer-Chef Robert Happel am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Konkrete Zahlen zum Unternehmen wollte Happel nicht nennen, nur so viel: "Wir schreiben keine roten Zahlen und erwarten uns heuer ein Wachstum."

Weniger Mitarbeiter

Für die Filialumbauten habe es in der Anfangsphase Kapitalzuschüsse der Mutter T-Mobile gegeben, die aber refinanziert werden mussten, so Happel. Durch die Schließung einiger kleinerer Geschäfte habe sich die Mitarbeiterzahl leicht reduziert, sie liege derzeit bei 926 (2001: 949). Im Jahr 2002 hat Niedermeyer einen Bruttoumsatz von 222,7 Mio. Euro (2001: 227 Mio. Euro) mit 123 Filialen erzielt. Die Bilanz sei dabei ausgeglichen gewesen, heißt es aus dem Unternehmen.

Die Gesamtverkaufsfläche aller Filialen beträgt nach Eigenangaben 16.360 Quadratmeter. Laut GfK-Marktforschung habe Niedermeyer im Fachhandel einen Marktanteil von 12 Prozent im Bereich Computer. In den Filialen in Graz-Seiersberg und Linz wurde das neue Filialkonzept mit den Verkaufspulten als Multimedia-Teststrecke schon umgesetzt, Kapfenberg, Villach und Klagenfurt sollen bis zum Sommer folgen. Insgesamt werden heuer 23 Geschäfte umgebaut, rund 40 weitere sollen bis 2004 folgen, so Happel, früher Logistikchef bei T-Mobile-Austria. Auf der Teststrecke wird die komplette Produktpalette von Niedermeyer angeboten.

Die Preise werden laut Apple-Österreich-Chef Christian Maranitsch den Angeboten im Online-Store entsprechen

Die Servicierung der Apple-Produkte soll durch Niedermeyer in Kombination mit den 16 autorisierten Apple-Servicepartnern erfolgen. Die Preise werden laut Apple-Österreich-Chef Christian Maranitsch den Angeboten im Online-Store entsprechen. In den nächsten Tagen sollen 2,5 Millionen Haushalte Werbematerial zur Partnerschaft mit Apple erhalten.(APA)