Salzburg - Die städtischen, im Dachverband Salzburger Kulturstätten zusammengeschlossenen Kultureinrichtungen verlangen vom Salzburger Kulturressortchef SP-Bürgermeister Heinz Schaden eine Inflationsanpassung der Fördersummen. Laut Michael Bilic - Geschäftsführer des Filmkulturzentrums "Das Kino" - hätte die Stadt den 35 Kulturinitiativen in den vergangenen drei Jahren insgesamt 120.000 Euro Fördergelder vorenthalten, weil die Summen nicht, wie im Wahlkampf zugesagt, valorisiert worden wären.

Als Beispiel führt Bilic den Salzburger Kunstverein an: Dieser habe 2003 die gleiche Subventionssumme wie 1993 bekommen. Der Dachverband fordert für das Jahr 2003 eine Subventionsanpassung um vier Prozent - rund 85.000 Euro - und für die folgenden beiden Jahre je 1,7 Prozent.

Hintergrund des Vorstoßes sind die Verhandlungen zwischen dem Kulturressort und neun größeren Kultureinrichtungen über mittelfristige Fördervereinbarungen. Diese vergangenes Jahr mit dem Rockhouse in Salzburg abgeschlossene Übereinkunft wird vom Prinzip her von allen Kultureinrichtungen begrüßt: Zwischen der Stadt und den einzelnen Kulturinitiativen wird ein drei Jahre gültiger Vertrag über eine fixe Fördersumme abgeschlossen. Dieser wird jedes Jahr fortgeschrieben und dabei gleich wieder auf drei Jahre verlängert. Eine Kündigung vonseiten der Stadt kann nur für das jeweils übernächste Jahr erfolgen. Damit soll den Vereinen möglichst große Rechtssicherheit geboten werden.

Die Sache hat aus Sicht der Kultureinrichtungen allerdings zwei Haken: Eine Indexanpassung ist in den mittelfristigen Verträgen nicht vorgesehen. Und die Vereinbarungen haben das jetzt ohnehin sehr tiefe Förderniveau als Basis. Das Kulturbudget der Stadt sei seit 2001 um 5,8 Prozent gesunken, rechnet Bilic vor. (neu/DER STANDARD, Printausgabe, 18.4.2003)