Wien - Am Samstag ruft die Väterrechtsbewegung zur "Daddy's Pride" in Wien auf, die Plattform mit dem aussagekräftigen Namen "Good Night, Daddy's Pride" indes zur Gegenmobilisierung: "Die feministischen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte müssen verteidigt und ausgeweitet werden - die Väterrechtsbewegung, die nun auch hierzulande versucht, ihre reaktionären Positionen an die Öffentlichkeit zu tragen, stellt eine Gefahr für sämtliche emanzipatorischen Bestrebungen dar", erläutert Angela David, Pressesprecherin der Plattform.

Benachteiligte Männer

Die Väterrechtler, in Österreich vor allem vertreten durch die "Männerpartei" und "Väter ohne Rechte" und unterstützt durch die FP-"Plattform für Trennungsopfer", planen eine Demonstration vom Karlsplatz zur Hofburg. Die Bewegung zeichnet sich vor allem durch antifeministische Inhalte und einem biologistischen Geschlechterbegriff aus. Zentrale Argumentationsmuster dabei sind, dass ihnen ihre Kinder "entzogen" werden, Frauen ebenso gewalttätig wie Männer und Jungen Verlierer in einem für Mädchen
optimierten Bildungssystem sind. Außerdem Thema: Die Benachteiligung der Männer durch den Wehrdienst.

Finanzielle Interessen

Ziel der rechts-konservativen Väterrechtler sei eine "klare Rückeroberung der gefühlsmäßig verlorenengegangenen Vormachtstellung von Männern über Frauen", so David: "Auch wenn diese Väter vorgeben, sich mehr um ihre Kinder kümmern zu wollen, finden sich unter dem Deckmantel der vermeintlichen Menschenrechte, für die diese Väter angeblich kämpfen, Sexismus, Misogynie, Homophobie, Biologismus und vor allem enorme finanzielle Interessen."

Gegenposition

Vorherrschende Gewaltverhältnisse und strukturelle Benachteiligungen von Mädchen und Frauen würden "schamlos" negiert, Realitäten einfach umgedeutet: "Wir positionieren uns klar gegen Väterrechtler und jede Form von Antifeminismus und wir treten für eine freie Gesellschaft und Erziehungsformen jenseits heterosexistischer und kapitalistischer Normen ein", so Angela David abschließend. (red)