Für Benzin-Aficionados gibt es kaum eine schönere Möglichkeit, sich einen Sonnenbrand samt dazugehörigem Stich zu holen, als in einem Cabrio. Aber kaum hat man eine Familie mit kleinen Kindern, taugt der Roadster höchstens noch dazu, um den leeren Platz der Doppelgarage zu füllen.

Familienoberhäupter brauchen in einem Cabrio vier Sitze und einen Kofferraum, in dem man mehr unterbringt als ein paar feuchte Reinigungstücher.

Das findet man beim Maserati Gran Cabrio: Ein Fünf-Liter-V8-Motor sorgt mit 440 PS für Kurzweil beim Fahrer und Ruhe am Rücksitz. Nur das Gespräch mit dem Bankbeamten könnte länger dauern, denn den Maserati bekommt man erst ab 132.770 Euro.

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Um dieses Geld kann man sich auch fünf Renault Mégane Coupé-Cabriolet mit 110 PS kaufen: 25.990 Euro.

Der stärkste Motor für das Mégane Cabrio ist der aufgeladene 180 PS TCe, den es ab 33.230 Euro gibt. Zwischen 211 und 417 Liter gehen in den Kofferraum des Renault – je nachdem, ob das Dach offen, oder im Gepäckraum ist.

Auch den Kleinen, den 1598 Kubikzentimeter großen Benziner, gibt es als Turbo. Mit der Extraluft bringt er es auf 130 PS, eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h, und innerhalb von 10,7 Sekunden ist er auf 100. Dabei ist er mit dem Verbrauch von 7,3 Liter der sparsamste Benziner für das Mégane Cabrio.

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In etwa der gleichen Preisklasse wie der Mégane kämpft der Astra Twin-Top um Marktanteile. Für ihn zahlt man, je nach Motorisierung, zwischen 27.000 Euro für den 1.6 Ecotec und 34.890 Euro für den 2.0 Turbo Ecotec.

Zwischen 205 und 440 Liter passen in den offenen Astra. Der sparsamste Benziner ist der kleinste: Mit seinen 115 PS gönnt er sich nur 6,8 Liter. Noch weniger braucht mit 6 Litern nur der 150 PS starke 1.9 CDTI.

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Mit 5,6 Litern Diesel braucht der E 220 CDI BlueEfficiency von Mercedes Benz laut Testzyklus noch weniger, obwohl er mit 170 PS deutlich mehr Leistung hat und um über 100 Kilogramm schwerer ist als der Astra.

Dafür muss man für den Stern auch fast das Doppelte hinlegen: 50.560 Euro kostet der kleinste Diesel. Günstiger ist mit unter 50.000 Euro der E 200 CGI BlueEfficency.

Nicht nur, weil das Kofferraumvolumen bei allen Typen mit 300 bis 390 Liter jeweils gleich ist, wird wohl der E 500 der Spannenste aus der Reihe sein: 388 PS, in 5,3 Sekunden von 0 auf 100 und bei 250 regelt der Motor ab. Dafür kostet der E 500 auch 87.400 Euro.

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Ein Kraftpaket mit ebenfalls über 300 PS ist der Audi S5 Cabriolet. Um 73.920 Euro sind die vier Ringe aber um einen halben Mégane günstiger als der Stern.

Der günstigste A5 kostet 42.320 Euro. Da hat man dann aber keinen Sechs-Zylinder, sondern einen Reihenvierer mit 1,8 Liter Hubraum und 160 PS unter der Haube.

Den Audi gibt es auch mit Allrad-Antrieb. Entweder als 2.0 TFSI quattro mit 211 PS oder als 3.2 FSI quattro mit 265 PS.
Bei den Dieselmotoren steigt man ab 45.400 Euro ein und bekommt dafür den 2.0 Liter TDI mit 170 PS, der laut Testzyklus nur 5,5 Liter braucht.

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Groß genug, um die gesamte Familie unterzubringen, ist auch das 6er-Cabrio von BMW. Es ist 4820 Millimeter lang und damit deutlich länger als der Mercedes. Trotzdem hat es weniger Ladevolumen als dieser. 300 bis 350 Liter bringt man im 6er unter.

Aber reden wir noch einmal vom Preis: 111.390 Euro kostet das 650i Cabrio, 89.400 das kleinere 630i Cabrio. Also auch kein Auto für die Durchschnittsfamilie – aber das sind Cabrios sowieso nicht. Genauso wenig wie 272 oder 367 PS starke Autos, wie sie die beiden 6er stemmen.

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