H.-C. Strache ist gar nicht so. Sicher, seine Sprache in der Öffentlichkeit: ein bisschen derb. Sicher, seine Slogans: ein bisschen undifferenziert bis dämlich. Sicher, ein Menschenfreund ist der Alte Herr der schlagenden Pennäler-Verbindung Vandalia nicht. Aber in Wirklichkeit hat der Mann Herz. Ein Herzerl, weich wie Butter.

Das weiß man jetzt weltweit (so man halt des Deutschen mächtig ist; aber die andren mag der FPÖ-Chef sowieso nicht sehr), weil Strache und seine Ex bei ihren verbalen Liebeleien auf Facebook vergessen haben, die Öffentlichkeit auszuschließen.

Nun kennen wir den wahren Heinz-Christian und seine wahren Werte: "Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln", teilte er seinem "Baby" ("Wo du nur immer diese tollen Sprüche herhast?") eine alte chinesische Sprüchesammlungsweisheit mit.

Das Herz hat es dem Bussibären ("Guten Morgen, Baby! Bussi! Lei lei, wir waren beim Villacher Fasching dabei :)") überhaupt angetan, weiß er doch, dass "man nur einmal lebt" - und das am besten "mit Herz, Seele, Geist und vollem Bewusstsein". Ob er bei Letzterem war, als er Baby riet: "Mach aus der Sonne keinen gelben Fleck, sondern aus dem gelben Fleck eine Sonne :)" erhellt sich aus der Tändelei nicht.

Schade, dass es jetzt vorbei ist zwischen H.-C. und Baby. Jetzt herrscht wieder Zucht und Ordnung, in Straches Abendland in Christenhand. (Renate Graber, DER STANDARD, Printausgabe, 16.6.2010)