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Grafik: APA

Scharndorf - Rund dreieinhalb Jahre herrschte beim Ausbau der Windkraft in Österreich Stillstand. Seit Anfang April wird nun im niederösterreichischen Windpark Scharndorf (Bezirk Bruck a.d. Leitha) wieder eine Windkraftanlage gebaut - die zwölfte neben den elf bereits bestehenden. Mit diesem "Neubeginn des Ausbaus" schließe Österreich an die internationale Entwicklung an, hieß es.

Weitere Anlagen in Niederösterreich und im Burgenland scharren schon in den Startlöchern: Im Burgenland sei der Ausbau um 500 Megawatt Windkraft, in Niederösterreich um 280 Megawatt Windkraft teilweise genehmigt, teilweise geplant. Das Ziel des Ökostromgesetzes, bis 2015 die Windkraft um 700 Megawatt auszubauen, werde daher schon 2010 oder 2011 "übererfüllt", freute sich Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (V). In Niederösterreich werden derzeit zehn Prozent des Strombedarfs aus Windkraft gedeckt, im Burgenland bereits 50 Prozent. Bis 2020 soll laut Energiestrategie 34 Prozent des Stroms aus erneuerbarer Energie erzeugt werden.

Die nächsten zwei Windräder werden in den kommenden Wochen - ebenfalls in Niederösterreich - in Berg und Maustrenk errichtet. Die Bauzeit beträgt im Schnitt 2,5 Monate. Errichtung und Betrieb der etwa 150 Meter hohen Anlagen kosten während ihrer Lebensdauer von 20 Jahren drei Mio. Euro.

Neuer Einspeistarif

Als entscheidend für den weiteren Ausbau der Windkraft sahen sowohl Mitterlehner als auch die IG Windkraft das neue Ökostromgesetz sowie den seit Februar gültige neue Einspeisetarif, der im Gegensatz zu früher laut Wirtschaftsminister eine "beträchtliche Steigerung" darstelle: Er stieg von 7,5 auf 9,7 Cent pro Kilowattstunde. Der Tarif sei nun auf 13 Jahre garantiert.

Das erste ans Netz gekoppelte Windrad wurde 1994 in Wagram a.d. Donau (NÖ) errichtet. Insgesamt sind in Österreich momentan 617 Windräder in Betrieb, der Großteil davon in Niederösterreich (345) und im Burgenland (206). Sie produzieren 995 Megawatt Leistung und stellen damit 3,9 Prozent der Stromerzeugung dar. 570.000 Haushalte können so versorgt werden. Nebenbei werden jährlich 1,3 Mio. Tonnen CO2 eingespart. Auch der Wirtschaftsfaktor sei beachtlich - durch die ausgereifte Technologie betrage das Exportvolumen jährlich 350 Mio. Euro und schaffe 2.500 Jobs, so der Minister. (APA)