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Mexikanische Marinesoldaten während eines Einsatzes gegen Drogenschmuggler in Monterrey Anfang Juni.

Foto: Reuters/Tomas Bravo

New York - Das organisierte Verbrechen als globales Phänomen bedroht nach Einschätzung der UNO den Weltfrieden. Grenzüberschreitende Kriminalität bedrohe nicht nur Frieden und Entwicklung, sondern sogar die Souveränität der Nationen, warnte der Direktor des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), Antonio Maria Costa, am Mittwoch (Ortszeit). Das organisierte Verbrechen sei eine der größten wirtschaftlichen und am stärksten bewaffneten Mächte der Welt geworden und benutze Waffen und Gewalt, aber auch "Geld und Schmiergeld, um Wahlen, Politiker und Macht zu kaufen, auch das Militär".

Costa äußerte sich aus Anlass der Vorstellung eines neuen Berichts seiner Behörde zur "Globalisierung des Verbrechens". Demnach werden rund 140.000 Menschen jährlich in Europa Opfer von Menschenhandel und zumeist sexuell ausgebeutet. Ihre Peiniger verdienen damit rund drei Milliarden Dollar (2,4 Milliarden Euro) pro Jahr. Etwa 2,5 Millionen illegale Auswanderer werden laut UNO jährlich von Schleusern von Lateinamerika in die USA gebracht, die Kriminellen erzielen damit Einnahmen von 6,6 Milliarden Dollar. Für Drogenschmuggler ist dem Bericht zufolge Europa der lukrativste Markt für Heroin, während Russland das Land ist, in dem am meisten von der harten Droge konsumiert wird, nämlich 70 Tonnen jährlich.

Kriminelle Gruppen könnten nicht zerschlagen werden, indem Mitglieder festgenommen würden, betonte Costa. Vielmehr müssten die "Marktkräfte" hinter den illegalen Geschäften unterbrochen werden. Nationale Antworten auf eine globale Plage seien kein angemessenes Mittel, sondern verschöben die Probleme nur von einem Land ins nächste. (APA/AFP)