Mit dem Fluence Z.E. durch Paris. Sie sagen: "Na und?" Gemach, hier geht's um die Zukunft. Der Wagen ist Teil der ambitionierten E-Auto-Strategie von Renault. Und Z.E. steht für null Emissionen.

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Der Elektro-Kangoo beim Tanken.

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Ein Diesel-Espace mit Stickoxidfilter beim Atelier Umwelt. Teil der Öko-Offensive Renaults.

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Prognosen erwarten einen Anstieg des Fahrzeugbestands von 700 Millionen auf 1,3 Milliarden, wenn die Begeisterung für das Autofahren und die Kaufkraftentwicklung der Schwellenländer anhalten. Vor der Kulisse teurer, zur Neige gehender und immer komplizierter zu fördernder Rohstoffe und einer Umweltbelastung, die Grenzwerterlässe hervorgerufen hat, begann eine fieberhafte Suche nach effizienteren Antriebstechnologien. Renault setzt seine Initiative unter die Schlagzeile "Nachhaltigkeit für alle". Dabei handelt es sich um eine ganzheitliche Betrachtungsweise vom Produktionsprozess bis zur Wiederverwertung.

Neben der Entwicklung energie- und ressourcenschonender Automobilwerke, wo der Standort Tanger/Marokko als Null-CO2-Vorzeigeprojekt ab 2012 den Betrieb aufnehmen wird, steht natürlich das Auto selbst im Mittelpunkt. Man packte das Problem von mehreren Seiten an. Erstens unterzog man die herkömmlichen Verbrennungsmotoren einer scharfen Revision und stieß auf Sparpotenziale, die den Verbrauch und damit die CO2-Emission reduzierten.

Downsizing, also Verringerung des Hubraums mit dem Leistungsausgleich durch Turbo, aerodynamischer Feinschliff, Start-Stopp-Systeme, Gewichtsreduktion und Reibungsverminderung bringen Einsparungen von bis zu 20 Prozent und drücken den CO2-Ausstoß - bei kleinen Autos - schon unter die 100-g-Schwelle.

Der neue 1.6 l DCi 130 Turbodiesel Motor wird dieser Aufgabe vorbildhaft gerecht, vermeidet er doch 30 g CO2 gegenüber dem Vorgänger. Er wird 2011 seinen Dienst in mehren Modellen von Renault und Nissan antreten.

Beim reinen Elektroantrieb scheint die französisch-japanische Firma doch einen Schritt weiter in die Zukunft zu setzen. Schon nächstes Jahr kommen mit dem Kangoo und dem Fluence die ersten Serien E-Autos auf den Markt, denen man von außen (und innen) nichts Versuchshaftes oder hochfahrend Visionäres ansieht. Den Kangoo kennt man, der Z.E. (Zero Emission) unterscheidet sich durch die Steckdose in der Motorhaube und dem 60 PS E-Motor darunter.

Der Fluence wird als Stufenhecklimousine flüsterleise durch die Lande strömen. 95 PS und 226 Nm Drehmoment lassen keine Beschwerden zu, nur die Reichweite der 250 kg schweren Lithium-Ionen-Batterie zwischen Kofferraum und Rücksitzen wird auf ideale 160 km beschränkt sein. An der 220-V-Steckdose lädt der Fluence in sechs bis acht Stunden, am Starkstrom in 30 Minuten, und mit dem Quickdrop-System wird die ganze Batterie automatisch in drei Minuten ausgewechselt. (Andreas Hochstöger/DER STANDARD/Automobil/18.06.2010)