Kinect soll 150 Dollar in der Fertigung kosten.

Foto: Microsoft

Microsoft hat im Rahmen der E3 sein Gestensteuerungssystem für Xbox 360 vorgestellt. "Kinect" integriert eine RGB-Kamera, ein Mikrofon sowie zwei Infrarotsensoren, die den Körper des Spielers und dessen Bewegungen erfassen. Damit können Spiele ohne Controller gesteuert werden. Das Gerät soll im November auf den Markt kommen, einen Preis wollte man aber noch nicht nennen.

Nachdem bereits vor einigen Monaten Gerüchte aufkamen, wonach Kinect wohl für rund 150 US-Dollar in den Handel kommen würde, stützt nun ein Analyst des Branchenmagazins Screen Digest gegenüber Develop diese Annahmen.   

Kostspielig

Der Analyst schätzt, dass allein schon die Fertigungskosten von Kinect knapp 150 Dollar ausmachen würden. Damit könne Microsoft - sofern man das Produkt nicht unter seinem Wert verkaufen möchte - gar nicht weniger als 150 Dollar im Einzelhandel verlangen. Obwohl es noch keine offizielle Bestätigung gibt, scheinen diverse Branchenhändler bereits von einer UVP von 150 Dollar auszugehen - wie die Angebote auf den Webseiten der Händler Amazon, GameStop, Best Buy und Walmart zeigen. Mittlerweile listet sogar Microsofts Online-Store Kinect für rund 150 Dollar - eine offizielle Ankündigung gibt es allerdings nicht.

Wedbush Morgan Securities-Analyst Michael Pachter meinte gegenüber SpikeTV bereits im Vorfeld der E3, Microsoft würde zur Vorstellung Kinects keine Preise nennen, da man intern noch über die richtige Strategie debattiere. Die Frage sei, ob man das Produkt lieber so schnell wie möglich an die Massen bringt oder lieber zusieht, daran zu verdienen und vielleicht später den Preis zu senken.    

Heikle Preisfrage

Kinect wird zumindest zum Start im November hauptsächlich Tanz-, Party- und Fitnessspiele unterstützen und soll die Xbox 360 einem breiteren Publikum zugänglich machen. Microsoft zielt dabei klar auf die Zielgruppe Nintendos Wii ab. Sollte der kolportierte Preis von 150 Dollar stimmen, würde Kinect allein nur 50 Dollar weniger kosten als die Wii selbst - sofern Nintendo zu Weihnachten keine Preissenkung vornimmt. Das Paket mit einer Xbox 360 und Kinect dürfte leicht gestützt dann rund 400 Dollar kosten. Auch gegenüber Sonys Wii-Konkurrenten "PlayStation Move" für PlayStation 3 könnte es Microsoft schwer haben. Move erscheint bereits Mitte September und wird im Startpaket (Kamera, Motion Controller und Spiel) bei einem inhaltlich deutlich breiter gestreuten Spieleportfolio ab 100 Dollar (60 Euro in Europa) zu haben sein - wenngleich hier Folgekosten für weitere Controller für mehrere Spieler zu berücksichtigen sind. (zw)