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Claudia Bandion-Ortner hat in der Vergangenheit eine Orientierung am deutschen Modell als möglich bezeichnet hatte, Christine Marek sieht Diskussionsbedarf.

Foto: APA/Helmut FOHRINGER

Wien - Vor der am Donnerstag geplanten parlamentarischen Enquete zum Familienrecht liegen die Positionen zur verpflichtenden gemeinsamen Obsorge auch regierungsintern noch weit auseinander. Während Justizministerin Claudia Bandion-Ortner bereits in der Vergangenheit eine Orientierung am deutschen Modell als möglich bezeichnet hatte, zeigte sich Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek dazu am Dienstag vor dem Ministerrat "sehr sehr skeptisch". Auch für Familienstaatssekretärin Christine Marek sind diesbezüglich noch viele Fragen offen.

Noch vieles zu diskutieren

Marek betonte mit Blick auf die Enquete zwar, dass man die Rechte der Väter stärken müsse. Inwieweit eine verpflichtende gemeinsame Obsorge Sinn mache, ließ sie aber offen: "Da wird vieles zu diskutieren sein."

Heinisch-Hosek betonte dazu, sie sei erfreut, wenn 50 Prozent der Eltern nach einvernehmlichen Scheidungen gemeinsame Obsorge vereinbaren. Man müsse sich aber auch die Frage stellen, warum die andere Hälfte dies nicht mache. Man dürfe die zweite Hälfte "nicht zwangsbeglücken". Auf jeden Fall wünschenswert wären für die Ministerin jedenfalls schnellere Entscheidungen der RichterInnen im Besuchsrechtsverfahren. (APA)