Bügeldienst statt Büropflichten: Dany Boon und Sophie Marceau als Ehepaar

Foto: Filmladen

Die moderne Hausfrau weiß, wie Multitasking geht. Ariane (Sophie Marceau) kommt zwischen Kinderbetreuung, Wasch-, Putz- und Kocharbeiten und ihrem Job, Schmuck zu entwerfen, kaum zum Verschnaufen. Ein wenig Anerkennung würde die Anstrengung lohnender gestalten: Doch Ehemann Hugo (Dany Boon), Erfolgsfirmenchef, sieht nur die ungemachten Betten - das neue Eigenheim sieht wie eine Baustelle aus.

Pascale Pouzadoux' Komödie "Auf der anderen Seite des Bettes" spitzt die Kontraste klassischer Geschlechterrollen zu, um sie mit einem Paukenschlag zu verkehren. Denn um ihre Ehe zu retten, tauschen Ariane und Hugo für ein Jahr ihr Betätigungsfeld - ganz nach dem Muster gängiger TV-Milieuclash-Formate. Damit das komische Prinzip auch funktioniert, bedient sich Pouzadoux allerdings sehr absehbarer Stereotype und Konstellationen: Während Mann in der Heim-und-Herd-Umgebung eine süßliche Stimmlage bekommt, entwickelt Frau in der Firma sukzessive Alphatierqualitäten. In Frankreich wurde die neokonservative Beziehungskomödie, in der Rollentausch eher unangenehme Nachwirkungen zeitigt, dennoch zum Publikumsrenner.

Weiters: Wes Andersons schöner Animationsfilm "Der fantastische Mr. Fox", das Post-Tsunami-Drama "Wonderful Town" sowie der Kostümfilm "Young Victoria" mit Emily Blunt. (kam / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24.6.2010)