Im siebten Wiener Gemeindebezirk gibt es ein neues Geschäft für Comic-Fans und Kunstinteressierte. Die "Bilderbox" hat erst Ende Juni eröffnet und bietet frankobelgische Comics, Graphic Novels, Manga, Sprühkannen, Tag-Marker, T-Shirts und Design-Art-Toys an.

Foto: jus/derStandard.at

Besitzer Malte Steinhausen hat das Geschäft selbst von Grund auf renoviert. Unter anderem hat er den Boden neu verlegt, die Wände ausgemalt und die meisten Regale gezimmert. "Das war schon viel Arbeit, dafür habe ich alles so gestalten können wie ich wollte", erzählt er.

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"Was mich von vielen anderen Buchhändlern absetzt, ist die Präsentation", sagt Steinhausen. Ihn habe selbst gestört, dass er den Kopf immer verrenken muss, wenn er den Buchrücken lesen will. In seinem Geschäft stehen die Bücher so in den Regalen, dass das Cover zuerst betrachtet werden kann.

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Bald kommen noch zwei Sitzecken hinzu, in denen die KundInnen in Ruhe in den Büchern schmökern können. Kaffee gibt es übrigens für alle BesucherInnen gratis.

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Der Schritt in die Selbständigkeit sei eine logische Konsequenz gewesen, sagt der Neo-Ladeninhaber: Zum einen könne er sich nicht vorstellen, jeden Tag in einem Büro zu sitzen, zum anderen sei er ein großer Comic-Fan. Daher könne er seine KundInnen optimal beraten.

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Viele Werke sprechen ein erwachsenes Publikum an. Im graphic novel "blue pills" geht es zum Beispiel um einen Mann, der eine Beziehung mit einer jungen Frau mit Kind anfängt. Die beiden sind HIV-positiv und der Protagonist muss sich intensiv mit dem Thema AIDS auseinandersetzen.

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Aber auch die abgründige Biographie von Johnny Cash in düsteren Zeichnungen oder blutrünstige Western-Epen, Sozialkritisches wie "Persepolis" und japanische Mangas über Vampire finden sich im Sortiment.

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Aber nicht nur gezeichnete Bilder finden sich in den Büchern: Es gibt einige Kunstbücher, zum Beispiel über "urban intervention", also die kreative Nutzung des öffentlichen Raums, Fahrräder, Graffiti-KünstlerInnen oder die Waffenleidenschaft der AmerikanerInnen.

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Kinder kommen aber nicht zu kurz. Weiter unten in den Regalen, für kleine Hände besser erreichbar, befinden sich viele Klassiker der frankobelgischen Comics, wie Tim & Struppi (deutsche Ausgabe), Tintin (französische Ausgabe) und Gaston.

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"Tim und Struppi soll eines meiner Steckenpferde werden", sagt Steinhausen, der selbst einige Jahre in Belgien gelebt hat. Er biete zudem klassische Kinderbücher wie "Pünktchen und Anton" oder der 35. Mai von Erich Kästner an, die mit Buntstiften nachgezeichnet wurden.

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Menschen, die selbst kreativ werden wollen, können in der Bilderbox bald ihre Materialien kaufen: Es wird eine breite Auswahl an Sprühdosen und Markern geben. Besonders Sprayer sollen von dem Angebot angelockt werden. Die Sprühkannen kommen von der Marke "Clash und Beat", die Marker von "On the run".

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Auch Erwachsene spielen manchmal gerne: Die Sex Pistols, Tofu-Heads, Figuren aus frankobelgischen Comics und überdimensionale Lego-Männchen werden in den kommenden Wochen die Regale besiedeln.

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Die Art-Toys kosten ab zehn Euro.

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Einige Wände werden weiß bleiben: Sie soll KünstlerInnen als Ausstellungsfläche dienen. "Wenn mir ein Kunstwerk gefällt, zeige ich es in meinem Geschäft und die Leute können es hier kaufen", sagt Steinhausen.

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Bilderbox

Kirchengasse 40/1, 1070 Wien
Telefon: 01/2931686

Öffnungszeiten
Montag bis Freitag: 11:00 bis 19:30 Uhr
Samstag: 11:00 bis 19:00 Uhr

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