Paris - Die Staatsverschuldung in Frankreich hat Ende März einen neuen Rekordstand von 80,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) erreicht. Die ergab eine erste Schätzung, die am Mittwoch vom französischen Statistikamt Insee in Paris für die ersten drei Monate des Jahres veröffentlicht wurde. Damit übersteigt die Gesamtverschuldung des Staates, darunter auch Gemeinden und Sozialversicherungen, deutlich die EU-Stabilitätsgrenze von 60 Prozent des BIP. Der neuerliche Anstieg ist laut Insee vor allem auf zusätzliche Schulden des Zentralstaates und in der Sozialversicherung zurückzuführen. In Deutschland lag der Schuldenstand Ende 2009 bei 73,2 Prozent des BIP, für dieses Jahr werden 76,7 Prozent erwartet.

Frankreich will in den nächsten drei Jahren hundert Milliarden Euro aufbringen, um sein Defizit in den Griff zu bekommen. 45 Milliarden sollen eingespart werden, der Rest soll über die Einnahmeseite - also höhere Steuereinnahmen - kommen. Die Regierung hat bereits eine Reihe von Einsparungen bei sich selbst und in der Verwaltung angekündigt. So sollen etwa 100.000 Stellen bis 2013 bei den Beamten wegfallen. Noch ist das komplette Spartableau aber unklar. (APA)