Belgrad - Homosexualität wird von SerbInnen mehrheitlich als "gefährlich für die Gesellschaft" erachtet. Zwei Drittel - 67 Prozent - sind laut einer Umfrage, deren Ergebnisse vom Cesid, dem nichtstaatlichen Zentrum für freie Wahlen und Demokratie heute veröffentlicht wurden, überzeugt, dass es sich um eine Krankheit handle. Vor zwei Jahren waren es noch um drei Prozent mehr.

20 Prozent der serbischen BürgerInnen sind laut Umfrageergebnissen sogar bereit, Gewalt gegen Homosexuelle zu unterstützen oder oder würden diese rechtfertigen. Mehr als die Hälfte - 53 Prozent - ist überzeugt, dass Homosexualität vom Staat bekämpft werden müsse. Von mehr als 38 Prozent der Befragten wurde Homosexualität als eine Erfindung des Westens bezeichnet, die auf die Zerstörung der Familie und der serbischen Tradition abziele.

Im vergangenen Herbst musste eine in Belgrad geplante Schwulenparade angesichts der Drohungen radikaler Nationalistengruppen abgesagt werden. Die Homosexuellenverbände bereiten für diesen Herbst erneut eine Parade vor. (APA)