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Foto: APA/Pfarrhofer

Die Wiener ÖVP fixiert ihre Kandidatenliste für die Wien-Wahlen.

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Am Mittwochabend wird die ÖVP ihre Liste für die Wien-Wahl im Herbst festlegen. Werden auf den Spitzenplätzen der Landesliste - allen voran Christine Marek als Spitzenkandidatin - wohl altbekannte Namen aufscheinen, will die Volkspartei auf Bezirks- bzw. Wahlkreisebene offenbar auch mit prominenten Quereinsteigern punkten. So soll Schwimmstar Dinko Jukic auf Platz eins im Wahlkreis Meidling ein Grundmandat erkämpfen.

Im Wahlkreis Döbling wiederum wird laut Medienberichten der Schauspieler Gerhard Tötschinger hinter VP-Frauensprecherin Barbara Feldmann auf Platz zwei kandidieren. Anders als in Meidling verfügen die Stadtkonservativen in Döbling bereits über ein Grundmandat. Tötschinger soll dank Promi-Bonus nun ein zweites erkämpfen, das beim vergangenen Urnengang verfehlt wurde, hieß es in den Berichten.

Kritik der Grünen an Tötschinger-Kandidatur

Der Schauspieler übt auch im ORF seit einiger Zeit eine nicht unwichtige Funktion aus: Er wurde bei der Publikumsratswahl als ÖVP-Seniorenvertreter in die Hörer- und Sehervertretung gewählt und im Anschluss in den Stiftungsrat entsandt. Seine mögliche Listenkandidatur stößt nun den Grünen auf. "Wenn die ÖVP die Unabhängigkeit des ORF auch nur ansatzweise ernst nimmt, muss Marek Tötschinger den sofortigen Rücktritt als ORF-Stiftungsrat nahelegen", forderte der grüne ORF-Sprecher Dieter Brosz in einer Aussendung.

Infolge der Quereinsteiger könnten einige bekannte Gesichter in der schwarzen Mannschaft künftig fehlen. So war zuletzt wiederholt spekuliert worden, mit der Aufstellung Jukics, der unter anderem für Stimmenzuwachs in der kroatischen Community sorgen soll, könnte die bisherige türkischstämmige ÖVP-Integrationssprecherin Sirvan Ekici leer ausgehen. Sie soll nun in Erwägung ziehen, bei der Wien-Wahl mit einer eigenen Migrantenliste anzutreten, hieß es in einem Bericht der "Presse".

Nur mit Grundmandat Einzug ins Stadtparlament

Als ziemlich sicher gilt jedenfalls: Sollten sowohl Jukic als auch Tötschinger kein Grundmandat schaffen, dürfte es für sie mit dem Einzug in das Stadtparlament nichts werden. Dem Vernehmen nach werden beide Quereinsteiger keinen entsprechend prominenten Platz auf der Landesliste bekommen. Diese wird von den 58 Mitgliedern des Landesparteivorstands bestimmt. Insgesamt konnte die ÖVP bei der Wahl 2005 18 Mandate ergattern, zwölf davon mittels Grundmandat in elf Wahlkreisen. (APA)