Die Steiganlagen werden regelmäßig verbessert und erneuert.

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Bei der Beschreibung der Bärenschützklamm, die der Mixnitzbach im Laufe der Jahrmillionen auf seinem Weg von der Teichalm zur Mur in den Kalkfelsen gegraben hat, sind Superlative angebracht. Sie bietet ein grandioses Naturschauspiel und wurde deshalb 1978 zum Naturdenkmal erklärt. In der engen, rund anderthalb Kilometer langen Schlucht gibt es nicht weniger als 24 Kaskaden, eine schöner und romantischer als die andere.

Die erste Steiganlage entstand am Beginn des vorigen Jahrhunderts, sie wurde mittlerweile immer wieder erneuert und verbessert, da Hochwasser oft großen Schaden anrichtete. Insgesamt 49 Leitern - angeblich mit zusammen 2900 Sprossen - sowie über hundert Stege und Brücken führen durch dieses Naturwunder, das sich natürlich großer Beliebtheit erfreut und dementsprechend frequentiert ist. Die Instandhaltung der Anlagen verursacht naturgemäß hohe Kosten, weshalb für die Begehung eine Gebühr zu berappen ist; derzeit 3,50 Euro für Erwachsene, 2 Euro für Kinder. Vom 1. November bis zum 30. April ist die Klamm gesperrt.

Sehr oft wird in der Literatur empfohlen, die Durchquerung der Bärenschützklamm mit einer Besteigung des Hochlantsch zu verbinden, was nicht unbedingt empfohlen werden kann. Denn diese Erweiterung ist lang und anstrengend, außerdem sollte man sich für die Klamm Zeit nehmen, um all diese Schönheiten voll genießen zu können. Nicht zuletzt verdient die eigenartige Flora der Klamm Beachtung.

Steirischer Jokl

Am besten kehrt man beim Gasthaus "Steirischer Jokl" um, weil sich da ein Besuch der nahegelegenen Wallfahrtskirche Schüsserlbrunn anbietet. Neben dem kleinen Gotteshaus am Fuße einer steilen Wand befinden sich zwei Steinschalen, die selbst in längeren Trockenperioden immer mit Wasser gefüllt sind. Die Kirche wurde an der Stelle einer alten heidnischen Kultstätte errichtet, die man später "christianisiert" hat. Sie ist auch heute noch Ziel zahlreicher Pilger.

Die Begehung der Klamm erfordert vor allem gutes und festes Schuhwerk, denn die Stege und Leitern können rutschig sein. Der Rückweg auf dem Prügelweg ist leicht.

Die Route: Vom Parkplatz im Osten von Mixnitz geht es bequem - vorbei am romantischen Kaskadenfall - zum Klammeingang, den man nach etwa einer Stunde erreicht. Auf der imponierenden Steiganlage durchsteigt man nun die Klamm und wandert zum Gasthaus "Zum guten Hirten" . Gehzeit ab Klammeingang 1? Stunden. Der roten Markierung weiter folgend, kommt man in einer weiteren halben Stunde zum Gasthaus "Steirischer Jokl" .

Auf derselben Route steigt man ab, beim Gasthaus "Zum guten Hirten" wählt man den Prügelweg, der westlich der Bärenschützklamm in Serpentinen zum Klammeingang und zum Ausgangspunkt führt. Gehzeit ab "Steirischer Jokl" zwei Stunden. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/24.07.2010)