Unverkennbar, so lange man nicht zickzack damit fährt.

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Das mit Werbebotschaften auf Autos ist so eine Sache. Sie verpflichten. Sie verpflichten zu Produkttreue und gewissermaßen auch zu Anständigkeit. Das schaut ja ganz schlecht aus, wenn der Fahrer eines Lkws der Bäckerei Mann beim Ströck stehenbleibt, raushupft und sich dort seine Jause holt. Kaum vorstellbar, dass sich der Burger-King-Lieferwagen beim Drive-in vom McDonald's anstellt. Der Do&Co-Wagen beim Würstelstand würde zwar den Würstelstand aufwerten, nicht aber den Do&Co-Mitarbeiter.

Der Arbeitgeber verpflichtet. Erst recht, wenn man mit dem Firmenlogo unterwegs ist. Das gilt auch in der Politik. Stellen Sie sich vor, auf der Ringstraße in Wien ist ein Kleinbus mit Aufschriften der Wiener SPÖ unterwegs. Aufschriften, wie super die Wiener SPÖ ist, wie super die Stadt ist, und wie super sich die Wiener SPÖ um die Stadt kümmert. Und der Fahrer glüht über den Ring, viel zu schnell, fährt aggressiv, zeigt Vogel, schimpft, nimmt Vorfahrt. Da würde man doch glauben, das kann gar nicht die Wiener SPÖ sein, das müssen die Rabauken von der FPÖ sein. Die fahren vielleicht so. Oder ist es wirklich die SPÖ, die hier so fährt? Dann würde man sie nicht wählen.

Auch als Mitarbeiter eines Wachdienstes hat man Verpflichtungen. Man kann sich nicht aufführen wie nur was. Auch nicht im Straßenverkehr. Wenn ein Mitarbeiter im Wachdienst-Dienstauto praktisch kriminell unterwegs ist, dass man glaubt, er ist auf der Flucht oder er steuert gerade die nächste Bank zum Überfall an, dann macht das einen verheerenden Eindruck. Spricht nicht für den Wachdienst.

Oder stellen Sie sich vor, da kapert jemand ein Standard-Auto und fährt dann zickzack, dass man glauben könnte, der gehört zur Presse oder ist vom Kurier ... (völ/DER STANDARD/Automobil/30.07.2010)