Wien - Wenn es nach Engelbert Sperl, Geschäftsführer der agricultura Handel und PR GmbH, geht, soll die heimische Bio-Getreidelandschaft "nach diesem Jahr anders aussehen als vorher". Ziel sei eine Lösung, "die für die Biobauern arbeitet", wie er Mittwochabend vor Journalisten in Wien sagte. Oberste Priorität sei es aber, die derzeit auf Hochtouren laufende Ernte 2010 abzusichern.

Dazu hat Sperl Anfang Juli die Bio-Qualitätsgetreide GmbH gegründet. Damit will er für eine stabile Vermarktung der Großmengen sorgen. Besonders wichtig sei ihm die Mitbestimmung der Bauern sowie die Finanzierung, wie er betonte.

Auch ein "Arbeitsverhältnis" mit der seit dem Vorjahr in finanziellen Schwierigkeiten steckenden Österreichischen Agentur für Bio Getreide GmbH schloss Sperl nicht aus. Diese war bisher für die Vermittlung von 70 Prozent des heimischen Biogetreides verantwortlich. Das Unternehmen ist zuletzt jedoch in finanzielle Schwierigkeiten geraten und konnte dadurch an Tausende Bio-Bauern die Ernte-Erlöse aus dem Jahr 2009 nicht mehr auszahlen.

Bis Mitte September will Sperl eine Lösung erzielen. In den kommenden Wochen stehen daher noch Gespräche mit den Bauern selbst sowie u.a. mit Bio-Austria-Obmann Rudi Vierbauch an. Anwesende Biobauern sprachen sich am Mittwochabend kollektiv gegen Fixpreisverträge, wie es sie bisher gegeben hat, aus.

Bisher haben sich laut agricultura bereits mehr als 1.200 Biobauern für die Abwicklung und Vermarktung ihrer Ernte über die Bio-Qualitätsgetreide GmbH entschieden. In Österreich gibt es rund 3.000 Biogetreide-Bauern. (APA)