Nairobi/Mogadischu - Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat am Donnerstag den hohen Anteil von Frauen und Kindern unter den Opfern des Bürgerkriegs in Somalia beklagt. Die medizinischen Daten zeigten ein "alarmierendes Muster", sagte eine Sprecherin der Organisation in Nairobi. So habe fast die Hälfte der mehr als 2.800 von MSF in Mogadischu behandelten PatientInnen Kriegsverletzungen gehabt. Die Mehrheit von ihnen war durch Raketenbeschuss von Wohnvierteln schwer verletzt worden, 38 Prozent der PatientInnen waren Frauen und Kinder im Alter bis zu 14 Jahren.

"Frauen und Kinder zahlen den Preis für Gewalt"

"Während die Kämpfe andauern, haben immer mehr PatientInnen schreckliche Verletzungen durch Hochgeschwindigkeitsgeschoße und Explosionen", sagte Naidu Uday Raj, Koordinator der ärztlichen Hilfe für Somalia. "Frauen und kleine Kinder zahlen den Preis für die Gewalt." Die Organisation rief die Konfliktparteien auf, ZivilistInnen zu schützen und Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen von Angriffen zu verschonen.

In den vergangenen Monaten haben sich die Auseinandersetzungen zwischen radikalislamischen Milizen und somalischen Regierungstruppen verstärkt. Mehr als 100.000 Menschen sind seit Jahresbeginn aus Mogadischu geflohen. (APA)