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Für viele Frauen bedeutet Familiengründung die Änderung der Karrierepläne

Foto: APA/Herbert P. Oczeret

Gütersloh - Die Doppelbelastung von Familie und Beruf stellt für Frauen nach wie vor die entscheidende Karrierebremse dar. Jede Zweite hat aus diesem Grund mindestens einmal ihre Karrierewünsche aufgeben oder ändern müssen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage der Bertelsmann Stiftung hervor, für die das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid 1.029 Frauen und Männer befragt hat. Mangelnde Förderung am Arbeitsplatz oder unzureichende berufliche Qualifikation nannte hingegen nur jede vierte Frau als Karrierehindernis. Für eine Frauenquote in Unternehmen und Organisationen plädieren 60 Prozent der Frauen und 41 Prozent der Männer.

Chancenungleichheit

Zwei Drittel der Befragten sind laut Umfrage überzeugt davon, dass es um die berufliche Chancengleichheit von Frau und Mann schlecht bestellt ist. Fast 90 Prozent von ihnen sehen Frauen an erster Stelle durch Familie und Beruf benachteiligt. Mehr als zwei Drittel (71 Prozent) glauben zudem, dass männliche Führungskräfte Frauen ausgrenzen. Die oft behauptete mangelnde Durchsetzungsfähigkeit von Frauen im Job scheint dagegen kein Thema zu sein. 80 Prozent der Befragten halten sie für genauso durchsetzungsstark und 60 Prozent sogar für gleichermaßen machtbewusst wie Männer.

Bei der Beurteilung der beruflichen Chancen von Frauen gibt es große Unterschiede zwischen den Generationen. Während drei Viertel der 50- bis 60-jährigen nicht glauben, dass Frauen und Männer die gleichen Chancen haben, Karriere zu machen, sehen dies junge Menschen deutlich optimistischer: Für fast die Hälfte der 16- bis 29-jährigen sind die beruflichen Möglichkeiten zwischen den Geschlechtern gerecht verteilt. (red, derstandard.at, 12.8.2010)