Wien - Der Seniorenrat geht mit dem Wunsch nach einer Steigerung "etwas höher als 1,2 Prozent" in die jährlichen Pensionsverhandlungen. Das sagt SP-Pensionistenchef Karl Blecha am Samstag in der Ö1-Radioreihe "Im Journal zu Gast". Dies sei allerdings nur eine Orientierungshilfe und entspreche dem Teuerungsausgleich gemäß Pensionistenpreisindex, der über der Steigerung der Verbraucherpreise von erwarteten 1,2 Prozent liege.

Als konkrete Verhandlungsposition sehen allerdings weder Blecha noch sein ÖVP-Gegenüber Andreas Khol diese Zahl. "Wir wären Vollidioten, wenn wir Ihnen hier unsere Verhandlungslinie sagen würden", so der Chef des ÖVP-Seniorenbundes. Er verwies auf das alljährlich Ende Oktober zu erwartende Gutachten der Kommission zur langfristigen Pensionssicherung als Grundlage für die Pensionsanpassung. Auch Blecha hat "überhaupt nicht die Absicht, irgendwelche Prozentzahlen in die Öffentlichkeit zu schleudern".

Beide bekannten sich zur Budgetkonsolidierung, man unterstütze die Bemühungen der Bundesregierung. Allerdings sei das Anstreben des Teuerungsausgleichs das gesetzliche Ziel, das man verfolge, so Blecha. Khol zeigte Verständnis für die voraussichtliche Verspätung der Budget-Präsentation. Es sei dies zwar eine "unschöne Vorgangsweise", gleichzeitig stehe man vor einer "Jahrhundertsituation" in der Bewältigung der Wirtschaftskrise.

Für die Harmonie der beiden Seniorenvertreter fand Khol blumige Worte: "Wir haben ein perfektes Doppeladlerverhältnis. Der eine schaut in die linke Hälfte, der andere in die rechte, und gemeinsam fliegen wir zu lichten Höhen." (APA)