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Foto: Alexander Hauk / www.alexander-hauk.de

Foto: Alexander Hauk

In manchen Gegenden Kaliforniens, in den schicken und reichen Winkeln, dominieren bereits deutsche Autos das Straßenbild. In anderen Gegenden der USA werden ganz pragmatisch Japaner gefahren. Im armen und konservativen Süden wird hingegen der automobile Patriotismus hochgehalten: Man fährt amerikanische Autos. Und Pickups machen fast ein Drittel aus. Es gibt genug Gegend und offenbar auch genug, was auf die Ladefläche passt.

Alte Autos werden nicht in der Garage gepflegt, sie werden gefahren - bis sie zusammenbrechen. Rost ist keine Schande. Wer wirklich etwas auf sein Auto hält und das auch herzeigen möchte, investiert in aufwändige Felgen, was in Kombination mit dem sonstigen Zustand des Wagens gelegentlich zu skurrilen Auftritten führt.

Den großen Automobilen hat man im Süden des Landes noch längst nicht abgeschworen, selbst in den Städten scheint es genug Platz für protzige SUVs, mächtige Pickups und lange Limousinen zu geben.

Unter den neuen Sportwagen dominiert ganz eindeutig der Ford Mustang, dann kommt lange nichts, dann der neue Chevrolet Camaro und der Dodge Challenger. Die Corvette bleibt der reichen Oberschicht vorbehalten. Bei den klassischen Muscle-Cars nimmt die Chenille eine überragende Position ein, sie ist zu haben und noch leistbar, für einen Dodge Charge in guter Form und toller Motorisierung gehen die Preise hingegen schon ordentlich über die 100.000-Dollar-Grenze.

Die echten Schönheiten sind aber sowieso auf dem Schrottplatz oder auf der Straße um die Ecke zu finden. Die 70er und 80er waren eine wunderbare Zeit, da hatten Autos noch Ecken und Kanten, schwere Motoren und eigenwillige Gesichter. Die letzten ihrer Art waren etwa der Pontiac Grand Ville oder ein Buick Le Sabre, da fährt man nicht, da thront man. Diese amerikanischen Schönheiten rosten in Würde. (Michael Völker/DER STANDARD/Automobil/13.08.2010)