Ist es in Zeiten wie diesen naiv, den Traumjob zu suchen? Jene berufliche Tätigkeit, die gleichzeitig als sinnvoll erlebt wird und auch das Konto überdurchschnittlich füllt? Nicht wenn man im (Bildungs-)Elitenkonzept der Wahlmöglichkeiten aufgewachsen ist. Dass sich die Vorstellung vom Traumjob im Verlauf wandelt, liegt in der Natur einer Entwicklung und ist auch gut.

Oft trifft derzeit aber die engagierten Traumjobbetreiber Enttäuschung statt Weiterentwicklung ihrer Vorstellung: Sie kommen drauf, dass hohe Versprechungen von Firmen auf niedrige Erfüllungen treffen, dass zwischen Broschüren und Arbeitsalltag Universen liegen. Schnell tut sich ein tief enttäuschender Krater auf, der entweder mittels mehr Investition in die Freizeit umgangen wird oder in den die Leute in den Firmen hineinfallen. Dort unten warten auf die Engagierten alle Arten von nie erträumter Befindlichkeit - derzeit gerne als Burnout bezeichnet.(Karin Bauer, DER STANDARD, Printausgabe, 21./22.8.2010)