Bad Ischl jubelt: Nachgerade "enorme Besucherströme" würden die Stadt fluten. "Nicht einmal der kühnste Optimist" hätte es gewagt, von solchen viel Kies anschwemmenden Strömen zu träumen.

Die "Kaiserstadt" ist ja derart riesig, dass niemand abschätzen kann, wie viele Touristen sich zwischen Kurhaus, Marmorschlössl und Zauner wälzen. Aber nun hat man es schriftlich. Die Zahlen hätten laut Pressemitteilung "sogar Experten" - den mit der Frequenzmessung beauftragten "Christian Schaffner vom Team Schaffner in Wien" - überrascht. Dieser gab zu Protokoll: "Wir haben die Zählanlage noch einmal überprüft und die Ergebnisse zusätzlich mit einer manuellen Zählung vergleichen lassen, weil wir von den Daten sehr überrascht waren." Aber alles hätte einwandfrei funktioniert: "Bad Ischl erreicht eine Frequenz, die sich mit den stärksten Städten in Österreich messen kann."

Bad Ischl jubelt also über Platz sechs - unter all den Städten, die auch ihre Besucherfrequenzen messen ließen. Wie viele das sind und wer die ersten Plätze innehat, verschweigt man. Aber man ist stolz: Bad Ischl habe eine höhere Besucherfrequenz als die Touristenhochburg St. Pölten.

Doch das Imperium schlägt zurück: Erwin Pröll überlegt, das Frequency Festival künftig wöchentlich stattfinden zu lassen. Denn dieses bringt wirklich Frequenz. (Thomas Trenkler, DER STANDARD - Printausgabe, 31. August 2010)