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Für kinderlose Paare aus dem Westen stellen indische Frauen unter Aufsicht einer Ärztin ihren Uterus zur Verfügung - und das Geschäft mit den "fertigen" Babies, nach Kaiserschnittgeburt zum Abholen bereit, geht gut.

Foto: REUTERS/Krishnendu Halder

Dank der modernen Technik ist "Kindermachen" heute auch ohne Sex möglich. Arte zeigt am Freitag einen Dokumentarfilm darüber: "Google Baby" stellt einen israelischen Unternehmer vor, der seinen KundInnen eine kostengünstige Leihmuttergeburt anbietet. Die Leihmutterschaft wird nach Indien outgesourct - einzige Voraussetzung ist eine Kreditkarte. Genauere Anweisungen gibt es auf dem Online-Videoportal youtube.

Die Geschichte eines "Babyproduzenten"

"Foogle Baby" erzählt die Geschichte der noch jungen sozusagen "industriellen Babyproduktion" im
Zeitalter der Globalisierung. Doron, ein israelischer Unternehmer, der sich selbst als "Babyproduzent"
vorstellt, bietet dafür seinen Service an: er sorgt dafür, dass aus Spermien und Eizellen, die bei Bedarf online erworben werden können, zahlreiche Embryos produziert und eingefroren werden. Verpackt in flüssiges Nitrogen werden diejenigen Embryos, die den KundInnenwünschen entsprechen, nach Indien geschickt, wo sie in die Eierstöcke einheimischer Leihmütter eingepflanzt werden, die die Kinder austragen. Nach der Geburt per Kaiserschnitt reisen die KundInnen an und nehmen ihr "fertiges" Baby in Empfang.

Ständig rund 50 Leihmütter im Einsatz

Doron und sein Lebenspartner selbst haben sich mit Hilfe einer Leihmutter ihren Kinderwunsch erfüllt und in den USA dafür weit über Hunderttausend Dollar bezahlt. Doch es geht wesentlich billiger, beispielsweise im Zentrum für Leihmütter der Ärztin Nayna Patel im indischen Anand, wo unter der medizinischen Aufsicht der Ärztin ständig rund 50 Leihmütter Babys für kinderlose Paare aus der ganzen Welt austragen. Patel verhilft somit sowohl kinderlosen Paaren zu einem Baby, als auch indischen Leihmüttern zu einer komfortableren Zukunft, da sie mit ihrem Lohn von wenigen Tausend Dollar beispielsweise den Traum eines eigenen Hauses verwirklichen können.

Der Dokumentarfilm von Zippi Brand Frank wurde 2009 als bester israelischer Film beim Doc Aviv Filmfestival in Israel
ausgezeichnet. Zu sehen ist er am Freitag, 3. September um 22.40 Uhr auf arte. (red)