Sie ging als Lehrer in die Sommerferien und kehrte zu Schulbeginn als Frau zurück: Der Fall um die transsexuelle Lehrkraft an der HTL-Spengergasse in Wien hat letzte Woche für mediales Aufsehen gesorgt, nachdem Teile der Lehrer- wie Elternschaft gegen die Transfrau mobil gemacht hatten. Psychologische Betreuung der SchülerInnen wurde da ebenso gefordert wie die Kündigung. Auch von Seiten des Schuldirektors wurde der Frau nahegelegt, ihren Beruf aufzugeben. 

Für das Bildungsministerium sieht die Sachlage jedoch anders aus: Ministerin Schmied erklärte, dass die  Lehrerin weiter unterrichten darf. Auch in der Schule hat sich Unterstützung für die Transfrau formiert.

Signal für Anerkennung von Transpersonen am Arbeitsmarkt

"Das Bildungsministerium hat auf die Medienberichte über die transsexuelle Lehrerin an der  prompt reagiert und erklärt, dass es bei LehrerInnen auf die Qualifikation und nicht auf das  ankommt", freute sich Angelika Frasl, stellvertretende Bundesvorsitzende und Transgenderbeauftragte der SoHo (Sozialdemokratie und Homosexualität) über den Bescheid als "ein wichtiges Zeichen im Hinblick auf die Akzeptanz und Anerkennung von Transgenderpersonen am Arbeitsmarkt", an der sich "jede/r ArbeitgeberIn ein Beispiel nehmen" sollte.

"Transsexualität ist keine ansteckende Krankheit, vor der man jemanden beschützen müsste", meinte auch Sarah-Michelle Fuchs, Psychotherapeutin und SoHo-Bundesvorstandsmitglied. "Immer noch verlieren viele transsexuelle Menschen nach ihrem Coming Out ihren Arbeitsplatz und gleiten in die Langzeitarbeitslosigkeit ab", betonte Frasl: Hier gelte es durch Bewusstseinsbildung und Aufklärungsarbeit dringend Änderungen herbeizuführen. (red)