Der Kampf gegen Spam kommt in den USA immer mehr auf Touren. Wie US-Medien berichten, haben die drei größten Web-Mail-Verteiler der USA ein Abkommen zur Bekämpfung von unerwünschten Massenaussendungen geschlossen. Gemeinsam wollen AOL, Microsoft und Yahoo gegen Spam vorgehen. Gleichzeitig wurden im US-Senat mehrere Gesetzesvorschläge gegen Massenaussender eingebracht.

Zusammenarbeit

Die drei großen E-Mail-Verteiler wollen bei der Entwicklung von technischen Maßnahmen, Standards und Vorgehensweisen zur Spam-Bekämpfung zusammenarbeiten. Ganz besonders wollen sie verhindern, dass Spammer die Services der drei großen Provider nutzen und sich hinter gefälschten Absenderadressen verbergen können. Eine eigene Plattform soll den Informationsaustausch zwischen den einzelnen E-Mail-Services über schwarze Schafe unter den Massenaussendern erlauben. Daneben ist auch eine bessere Zusammenarbeit mit den Regulierungs- und Strafverfolgungsbehörden bei der Bekämpfung von Spam geplant. Langfristig wollen die drei Unternehmen gemeinsam Industriestandards bei der Bekämpfung von unerwünschten Massen-Mails etablieren.

Erste Gesetzesvorschläge im US-Senat

Im US-Senat liegen inzwischen die ersten Gesetzesvorschläge für die Bekämpfung von unerwünschten Massenmails auf dem Tisch. So schlägt der republikanische Senator Charles Schumer ein Verzeichnis bei der Federal Trade Commission vor, hier können sich Benutzer eintragen lassen, wenn sie keine Werbung erhalten wollen. Nach seinem Vorschlag müssten E-Mail-Massenaussender diese Liste berücksichtigen und ihre Mails eindeutig als Werbung kennzeichnen. Gleichzeitig wird eine verpflichtender "opt-out"-Mechanismus vorgeschlagen sowie ein Verbot von Technologien, die E-Mail-Adressen von Webseiten "ernten". Verstöße gegen diese Regelungen sollen mit 5.000 Dollar pro Verstoß geahndet werden.

Der Vorschlag von Schumer stößt jedoch auf den Widerspruch von vielen Werbeunternehmen, die das Internet für ihre Zwecke einsetzen. Sie befürchten, dass mit Anti-Spam-Gesetze nur seriöse Marketingunternehmen aus dem Markt gedrängt werden, während sich die Spammer weiterhin kaum an die Gesetze halten werden. (pte)