Weimar - Heinrich Heines (1797-1856) französische Schriften liegen erstmals seit 1885 vollständig gedruckt vor. Die 13 Bände innerhalb der Weimarer Heine-Säkularausgabe verdeutlichten die Eigenständigkeit des französischen Werkes, das der Schriftsteller selbst weniger als Übersetzung, sondern als Versuch der Annäherung an die andere Nation verstanden habe, heißt es in einer Mitteilung der Stiftung Weimarer Klassik.

Die Ausgabe wird vom Goethe- und Schiller-Archiv Weimar in Zusammenarbeit mit dem Centre National de la Recherche Scientifique in Paris betreut. Die Texte werden in Form und Anordnung so präsentiert, wie Heine es bei der Vorbereitung seiner französischen "Oeuvres completes" selbst festgelegt hatte.

Die historisch-kritische Heine-Ausgabe wurde 1970 ursprünglich als gemeinsames Projekt der DDR und Frankreichs begründet. Mit dem Abschluss der französischen Schriften liegen 56 der insgesamt 60 geplanten Bände der Gesamtausgabe vor. Bis zum 150. Todestag des Dichters im Jahr 2006 soll die Edition abgeschlossen sein. Sie umfasst neben dem literarischen Gesamtwerk Heines auch seinen Briefwechsel und erscheint im Berliner Akademie Verlag. Seit 1995 konnte das Mammutprojekt nach Angaben der Stiftung durch jährliche Druckkostenzuschüsse der Verwertungsgesellschaft Wort in München und Hilfen der Deutschen Forschungsgemeinschaft weitergeführt werden. (APA/dpa)