Angelika Platen, "Künstler. Artists". Hg. Günter Engelhard. € 51,50 / 240 Seiten. Hatje Cantz, Ostfildern 2010

Foto: Hatje Cantz

Der Zufall der etwas früheren Geburt (1942) erlaubte es Angelika Platen, bereits die unruhigen Sechziger und Siebziger von einer ausgebildeten Warte aus zu dokumentieren.

Kunsthistorikerin, Bildjournalistin, Zeit -Mitarbeiterin und Galerien-Profi: gute Voraussetzungen, um Künstlern nah zu sein, sich in ihre Welt hineinzudenken. So fotografierte sie Gilbert & George oder Hanna Darboeven bereits ganz zu Beginn ihrer Karrieren (und wieder in reiferen Jahren). Henry Moore traf sie 1968 in Berlin, Foto-Kollegen Thomas Struth (siehe links) drei Jahrzehnte später in Paris; in beiden Städten lebt sie abwechselnd selbst.

Tausende Bilder machte sie, konsequent in SchwarzWeiß. Das Spannungsmoment zwischen ihr und den vor der Kamera Posierenden, sich Inszenierenden ergibt sich fast zwangsläufig. Die Ergebnisse sind im guten Sinn unspektakulär, die Begleittexte bestätigen den Eindruck eines runden Oeuvres. (Michael Freund / DER STANDARD, Printausgabe, 18./19.9.2010)