Wien - Den Grünen soll die Zahl 13 im Wiener Wahlkampf Glück bringen. Mit dem Thema "13A auf Schiene bringen", fordern sie die Umstellung von Autobus auf Straßenbahn. Denn der 13A habe seine Kapazitäten überschritten, das sei eine Zumutung für die Fahrgäste. "Eine Straßenbahn bietet mehr Platz, schnelleres und bequemeres Reisen und ist zudem umweltfreundlicher", heißt es von Seiten der Grünen.

Es gebe eine Reihe von Untersuchungen, zum Beispiel von der Technischen Universität Wien (TU), die einer Straßenbahnlinie auf dieser Strecke die Machbarkeit bescheinigen, meinen die Grünen. Auch der Fahrgastbeirat der Wiener Linien habe sich für die Wiedererrichtung der Straßenbahnlinie 13 bis 2013 ausgesprochen. "Die Baukosten werden mit circa 20 Millionen Euro angegeben", sagen die Grünen.

Wiener Linien: "Straßenbahn genauso betroffen"

Überlastung, Stau, Konvoibildung und unregelmäßige Intervalle: Die Schienenführung soll das verhindern, meinen die Grünen. Dominik Gries, Sprecher der Wiener Linien sieht das nicht so: "Durch die dichten Intervalle stehen genug Plätze in den Autobussen zur Verfügung. Zu Problemen kommt es nur bei großen Staus oder Behinderungen, etwa durch Falschparker, Feuerwehr- oder Rettungseinsätze. Von diesen Problemen wäre eine Straßenbahn aber genauso betroffen."

Der Bedarf am 13A sei natürlich groß, bestätigt Gries: "Daher fährt der 13A in den Hauptverkehrszeiten während der Früh- und Nachmittagsspitzen in einem der dichtesten Bus-Intervalle Wiens: 3½ Minuten." Das garantiere kurze Wartezeiten. 

Bis 1961 Straßenbahn 13er

Die Grünen weisen auch auf die abnehmende Lärmbelastung für Anrainer hin: "Eine Studie der TU Wien hat ergeben, dass der Bus im Flachen um circa sieben Dezibel lauter ist als ein ULF, bei einer Steigung sogar um fast zehn Dezibel, was einer Verdoppelung des Lärms entspricht."

Die Straßenbahnlinie 13 wäre für Wien übrigens keine Premiere: Bis 1961 fuhr der 13er zwischen dem vierten und neunten Wiener Gemeindebezirk. (jus, derStandard.at, 21. September 2010)