Jakarta - Vor dem Goethe-Institut in Jakarta haben am Dienstag etwa 30 islamische Aktivisten gegen das Lesben- und Schwulen-Filmfestival "Q!" demonstriert. Protestaktionen gab es auch vor den Kulturhäusern Frankreichs, der Niederlande und Japans. Sie forderten, das Festival innerhalb von 24 Stunden einzustellen und drohten andernfalls mit weiteren Aktionen, sagte die stellvertretende Institutsleiterin Sulochana Giesler der Deutschen Presse-Agentur dpa. Das Goethe-Institut verständigte die Polizei.

"Wir sind nicht geneigt, uns einschüchtern zu lassen", sagte Giesler. Die Polizei hielt die Demonstranten auf Distanz und will bei der Ausstrahlung weiterer Filme Patrouillen zum Gelände schicken.

Das Festival wird von einer indonesischen Schwulen- und Lesbengruppe organisiert und soll bis Freitag laufen. Es ist das zweitgrößte internationale Filmfestival in Indonesien und findet zum 7. Mal statt. Die Filme laufen an mehreren ausländischen Kulturinstituten. Aus Deutschland werden in diesem Jahr "Anders als die Anderen", "Anders als Du und Ich" und "Only Hertha" gezeigt.

Die Demonstranten waren Mitglieder der radikalen "Islamverteidigerfront" (FPI). Die Gruppe, die nach eigenen Angaben islamische Werte verteidigt, hat auch schon Sängerinnen wegen ihres Kleidungsstils bedroht und Bars zum Schließen gezwungen.

Indonesien ist das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt. Homosexualität ist nicht verboten.(APA/dpa)