Investmentbanker Gerald Hörhan spricht darüber, was er besser mache als die anderen.
Anders als andere
Investmentpunk Gerald Hörhan fordert mehr wirtschaftliche Bildung, damit es anders und besser wird. Nur so werde dem ökonomischen Unsinn, der in der Öffentlichkeit verbreitet werde, kein Glauben mehr geschenkt.
Der Mittelstand sei schuld an der Finanzkrise. "Denn die Mittelschicht hat dauerhaft über ihre Verhältnisse gelebt, und das war der eigentliche Auslöser der Krise", sagt Gerald Hörhan, Inhaber der Investmentfirma Pallas Capital und Dozent an der WU Wien. Mit seinem Buch Investmentpunk - warum wir reich werden, während ihr schuftet hat er nicht gerade die Sympathiekarte gezogen. Damit könne er aber gut leben, denn: "Wer die ökonomische Wahrheit sagt, wird niemals ein Sympathieträger sein."
Damit es zu einem Perspektivenwechsel kommen könne, müsste viel stärker ökonomische Bildung an Schulen und Universitäten gelehrt werden. "Denn eins ist klar, die Leute meiner Generation zahlen brav ins System ein, werden aber nichts mehr herausbekommen, und wer das nicht kapiert, ist ein Idiot", sagt der 34-Jährige. Er arbeitet, um zu lernen und weil es Spaß macht. Dass er durch seinen erworbenen Reichtum jetzt mehr Freiheiten genießt und "niemandem mehr in den Arsch kriechen muss", sei dabei besonders erfreulich.
Zwei wesentliche Punkte seien notwendig, damit es anders und besser werde. Erstens: dem ökonomischen Unsinn keinen Glauben schenken und deshalb die Dinge anders machen als die anderen, und zweitens: hart arbeiten - denn von nichts kommt nichts. (ost, DER STANDARD, Printausgabe, 9./10.10.2010)
Ansichtssache:
Impressionen zur KarrierenGala 2010