Für eine Kultur des Optimismus: Edith Schlaffer, Organisation Frauen ohne Grenzen.

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Die Chancen, sich zivilgesellschaftlich zu beteiligen, seien heute größer denn je, sagt Edith Schlaffer, Vorsitzende der Organisation Frauen ohne Grenzen. 2008 hat sie die erste weibliche Anti-Terror-Plattform Save (Sisters Against Violent Extremism) gegründet. "Weil Frauen nah am Geschehen sind, aber dort kaum über die notwendigen Mittel verfügen", lautet die Motivation. Save versteht sich als Thinktank, der mit Organisationen vor Ort eng zusammenarbeitet. Wegen ihres Engagements wurde sie zu einer der 21 Leaders of the 21st Century gekürt. Gerade weil es uns gutgehe, hätten wir eine moralische Verpflichtung dazu, und die sei unteilbar, sagt Schlaffer.

Gleichzeitig macht sie sich stark für eine Kultur des Optimismus. "Nicht vorbehaltlos", wie sie sagt, aber ohne Hetze. Dafür müsse das moderate Potenzial der Gesellschaft lauter hörbar werden. Denn nur wenn die Zähmung der Wildnis in jedem selbst gelinge, könne die Welt besser werden. "Ich glaube nicht an das Gute in der Welt per se, aber ich glaube, dass wir die Welt besser machen können", ergänzt sie.

Dafür sei es auch notwendig, keine Angst vor Veränderungen zu haben und mit mehr Optimismus negativen Strömungen entgegenzuwirken. "Denn jeder Tag kann besser sein als der Tag davor." (ost, DER STANDARD, Printausgabe 09./10.10.2010)