Dubai - Die Al-Kaida in Nordafrika hat die französische Regierung aufgefordert, das Burka-Verbot zurückzunehmen. Der Sender Al-Arabiya zitierte zudem auch Quellen, wonach zusätzlich die Freilassung von Militanten und rund sieben Millionen Euro Lösegeld gefordert wurden, damit fünf im Niger gekidnappte französische Geiseln sowie zwei Afrikaner freigelassen werden.

Bei den Entführten handelt es sich um einen französischen Ingenieur des Atomkonzerns Areva und seine Frau, sowie mehrere MitarbeiterInnen eines Sub-Unternehmens. Areva baut in der Republik Niger Uran ab. Neben den Franzosen wurden auch zwei Afrikaner Mitte September entführt. Sie alle wurden mittlerweile vom Niger nach Mali gebracht.

"Unrealistische Forderungen"

"Die Entführer haben unrealistische Forderungen, die Mali und Frankreich nicht akzeptieren können (...) einschließlich der Rücknahme des Verbots von Gesichtsschleiern in Frankreich und der Freilassung einiger der Mitglieder der Gruppe aus der Haft in Frankreich, Mauretanien und anderen Ländern", zitierte der arabische Sender Al-Arabiya nicht näher identifizierte Quellen. Erste Kontakte zur Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQMI) via lokale Führer in Mali seien aufgrund der Art der Forderungen "nicht ermutigend" verlaufen, hieß es. Die Gruppe fordert demnach auch je eine Million pro Geisel.

Eine 78-jährige französische Geisel der AQMI wurde ermordet, nachdem im Juli ein französisches Kommando an einer Befreiungsaktion teilgenommen hatte. Frankreich hat erklärt, hinsichtlich der neuen Geiseln bisher keine Forderungen der Al-Kaida in Nordafrika bekommen zu haben; man erwäge aber Verhandlungen mit den Geiselnehmern aufzunehmen. Der Al-Kaida-Arm hatte sich auch zur Entführung der beiden Salzburger Wolfgang Ebner und Andrea Kloiber bekannt. Die beiden Urlauber aus Hallein wurden im Februar 2008 in Tunesien gekidnappt und in den Norden Malis verschleppt und nach 252 Tagen Ende Oktober wieder freigelassen. (APA/Reuters)