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CSR sinnvoll in den Geschäftsbericht zu integrieren ist nicht leicht

Foto: AP/Matthias Rietschel

"Die Post bringt allen was" , lautet der Werbeslogan des Konzerns. Zum ersten Mal brachte sie heuer einen 20-seitigen Nachhaltigkeitsbericht an die Öffentlichkeit. "Damit wurde nun unseren Nachhaltigkeits- und Corporate Social Responsibility-Bemühungen (CSR) auf Kommunikationsebene Rechnung getragen" , sagt Harald Hagenauer, Head of Investor Relations der Post und auch für Nachhaltigkeits- und CSR-Agenden des Unternehmens verantwortlich.

Mit Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Verantwortung beschäftige sich das Unternehmen schon lange, mit diesem umfangreichen Bericht wolle man in einen Kommunikationsdialog mit den Stakeholdern treten. Und die Post ist überzeugt, dass sich diese Investition auch gelohnt hat. "Wir lassen bereits weitere 6000 Stück nachdrucken" , sagt Hagenauer. Der Nachhaltigkeitsbericht werde gezielt im Dialog mit Gemeinden und Partnern eingesetzt, um anschaulich darstellen zu können, was Nachhaltigkeit bedeutet. "Wir, bei der Post, sind haptische Menschen" , sagt Hagenauer, daher wurde auch diese gedruckte Form gewählt.

Bei der Heimwerker-Kette Baumax werde derzeit an einen Nachhaltigkeitsbericht gearbeitet, heißt es auf Anfrage. Seitdem sich das Unternehmen vom Handel an der Börse zurückgezogen hat, sind Geschäftsberichte nicht mehr zwingend erforderlich. "Daher gibt es auch keinen integrierten Nachhaltigkeitsbericht" , sagt Susanne Schenk, Pressesprecherin von Baumax. Die Veröffentlichung werde aber noch dauern, man wolle so fundiert wie möglich berichten. Immerhin sei gelebte ökonomische und gesellschaftliche Verantwortung ein wichtiger Teil der Unternehmensphilosophie, so Schenk. "Der Bericht soll einen Überblick über unserer Aktivitäten bieten, aber auch Verbesserungspotenziale aufzeigen."

Im Geschäftsbericht

Die Erste Group liegt seit Jahren auf einem vorderen Platz beim CSR-Austria-Ranking. Einen eigenen Nachhaltigkeitsbericht gibt es nicht. "Uns geht es um Transparenz. Das CSR-Thema ist bei uns im Grundgeschäft verankert. Daher werden diese Bereiche auch in den allgemeinen Geschäftsbericht integriert" , sagt Klaus Rosenkranz, CSR-Beauftragter der Erste Group. CSR sinnvoll in den Geschäftsbericht zu integrieren, sei aber nicht leicht, gibt er zu. Und auch im internationalen Vergleich gebe es im Bankensektor dafür keine Vorbilder.

"Die Gefahr bei Nachhaltigkeitsberichten ist, in die Marketing-Falle zu tappen" , sagt Rosenkranz und attestiert eine häufige Fehlkonditionierung der Unternehmen hinsichtlich CSR. Heute werde vieles als CSR bezeichnet, was eigentlich Sponsoring-Aktivitäten seien. Seit 2005 veröffentlicht die Erste Group integrierte Geschäftsberichte - "Nicht marktschreierisch, aber jeder, der sich für die Aktivitäten der Bank interessiert, kann im Geschäftsbericht auch diese Info bekommen." (ost, DER STANDARD, Printausgabe, 13.10.2010)