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Foto: REUTERS/ Leonhard Foeger

Wien - Der heutige "Tag der Arbeit" kommt für die Kritiker der Pensionsreform wie gerufen. Streiks sind zwar noch nicht fixiert, der traditionelle Mai-Aufmarsch der Wiener SPÖ steht aber im Zeichen des "Pensionsraubs" und wird Gelegenheit bieten, die Pläne der Bundesregierung vollmundig ins Visier zu nehmen. Für den traditionellen Mai-Aufmarsch der SPÖ mit der Abschlusskundgebung vor dem Wiener Rathaus wird ein im Vergleich mit den Vorjahren reger Zulauf erwartet. Die ÖVP widmet sich den "Chancen für Ältere", die Kommunisten demonstrieren wie gewohnt vor dem Parlament. Die FPÖ verzichtet heuer gänzlich auf 1.-Mai-Aktionen.

Sternförmige Märsche aus den Bezirken

Die große Mai-Feier beginnt, wie üblich, in Wien mit sternförmigen Märschen aus den Bezirken und Vereinen zum Rathaus, wo kurz nach 9 Uhr die ersten Teilnehmer erwartet werden. Für 10.15 Uhr ist die Schlusskundgebung geplant, Ansprachen halten werden Gusenbauer, Verzetnitsch, der Vorsitzende der Wiener SPÖ, Bürgermeister Michael Häupl, und Stadträtin Renate Brauner. Das offizielle Motto der Wiener Roten heißt "Anders.Besser.Wien", was durch die "Wiener Erfolge in der Arbeitsmarktpolitik" beleget sei.

Mai-Fest im Prater

Ab 13 Uhr findet im Wiener Prater das traditionelle Mai-Fest mit Show-Programm statt. Die U-Bahn-, Straßenbahn- und Autobuslinien der Bundeshauptstadt sind an diesem Tag ab Betriebsbeginn im Sonntagsfahrplan unterwegs. Ausnahmen gibt es auf Grund der Maiaufmärsche lediglich bei der Straßenbahn am Ring. Die Linien 1 und 2 fahren erst ab ca. 13 Uhr, die Linie J fährt vormittags nur von Ottakring bis Gürtel (U6 Station Josefstädter Straße), ab ca. 13 Uhr auch weiter über die Josefstädter Straße und den Ring. Die Linie D verkehrt bis 13 Uhr geteilt zwischen Schwarzenbergplatz und Südbahnhof einerseits und zwischen Börse und Nußdorf andererseits. Ab ca. 13 Uhr verkehrt auch die Linie D wieder auf ihrer normalen Route über den Ring.

Bürgerinitiative gegen Pensionsreform

Die SPÖ startet am 1. Mai auch ihre Bürgerinitiative gegen die Pensionsreform. Innerhalb eines Monats sollen zumindest 100.000 Unterschriften gesammelt und damit die Forderung der SPÖ unterstützt werden, dass die Pensionsreform einer Volksabstimmung unterzogen werden soll. SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos betonte, mit dieser Initiative soll unterstrichen werden, "dass es einen breiten Widerstand der Zivilgesellschaft gegen die Reform gibt".

ÖVP feiert "Tag der neuen Arbeit 2003"

Für die ÖVP ist der 1. Mai der "Tag der neuen Arbeit 2003. Chancen für Ältere schaffen", lautet der Titel der Veranstaltung im neuen Wiener Ares-Tower. Analog zum Anspruch, dass Menschen künftig später in Pension gehen werden, ist die ÖVP "fest entschlossen, ältere Menschen vermehrt in das Arbeitsleben zu integrieren und ihnen die Chance zu geben, ihren Beruf länger ausüben zu können." Diesen Anspruch geben Bundeskanzler Parteiobmann Wolfgang Schüssel und der Bundesobmann des ÖAAB, Werner Fasslabend, vor. An dem Event (ab 10 Uhr) nehmen auch Arbeitsminister Martin Bartenstein, ein Arbeitsmediziner und der Beauftragte der EU-Kommission für ältere Arbeitnehmer, Juhani Ilmarinen, teil. Der ÖAAB veranstaltete - wie jedes Jahr - am Mittwochabend das "Fest der Arbeit" im ÖAAB-Haus in der Wiener Laudongasse.

Die Grünen luden am Mittwoch ab 16.00 Uhr, zu ihrem traditionellen Straßenfest auf der Wiener Mariahilferstraße. Das heurige Motto "Damit dir nicht die Luft ausgeht! - Mit dem schwarzblauen Aus der Notstandshilfe kann das schnell gehen!" Neben einem Kinderprogramm und Musikeinlagen sind auch Polittalks mit Grünen Abgeordneten geplant.

KPÖ kündigt "konsequenten und umfassenden Widerstand" gegen Pensionsreform an

"Konsequenten und umfassenden Widerstand" will die KPÖ den Plänen der Bundesregierung entgegen setzen. Treffpunkt der "alternativen linken 1. Mai-Demonstration" ist in Wien, beim Denkmal gegen Krieg und Faschismus bei der Albertina (10 Uhr). Um ca. 11.30 Uhr wird die Abschlusskundgebung beim Parlament stattfinden. Ab 13 Uhr wird im Prater gefeiert.(APA/red)