Nairobi/Niamey - Knapp zwei Wochen vor einem Verfassungsreferendum im westafrikanischen Niger ist der Geheimdienstchef entlassen worden. In den vergangenen Tagen waren bereits vier Mitglieder der regierenden Militärjunta wegen eines angeblich geplanten Putsches festgenommen worden. Wie der britische Rundfunksender BBC am Dienstag berichtete, galt Geheimdienstchef Seyni Chekaraou als enger Vertrauter des in der vergangenen Woche festgenommenen Junta-Vizes Oberst Abdoulay Badie.

Juntachef Major Salou Djibo hatte im Februar zusammen mit einer Gruppe von Offizieren Präsident Mamadou Tandja entmachtet und unter Hausarrest gestellt. Tandja hatte sich nach einer umstrittenen Verfassungsänderung für eine dritte Amtszeit wählen lassen. Da sich Verfassungsgericht und Parlament diesen Plänen entgegenstellten, löste er beide im vergangenen Jahr auf.

Das für den 31. Oktober geplante Verfassungsreferendum soll die Weichen für eine Rückkehr zur Demokratie und für Wahlen im kommenden Januar stellen. In dem Verfassungsentwurf ist eine deutliche Begrenzung der Macht des Präsidenten vorgesehen. Nach den Verhaftungen der vergangenen Tage gibt es allerdings Vermutungen, dass in der Junta Zwist über den künftigen Kurs herrscht. (APA/dpa)