Caracas - Bei einer Kundgebung der Opposition zum 1. Mai ist am Donnerstag in der venezolanischen Hauptstadt Caracas ein Bauarbeiter erschossen worden. Eine weitere Person wurde nach Angaben der Polizei verletzt. Der 46-jährige Arbeiter wurde von einem Mann erschossen, der nach der Tat mit einem Motorrad flüchtete. Anschließend kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Demonstranten und der Polizei. Diese ging mit Tränengas und Gummigeschossen vor, um die Menge zu zerstreuen. Bei den Auseinandersetzungen wurden Dutzende Menschen verletzt.

Wie Medien unter Berufung auf die Polizei berichteten, wurde außerdem am Donnerstag im Zentrum von Caracas ein Mann von einer Kugel schwer verletzt. Ein Unbekannter habe einen Marsch der Opposition beschossen, mindestens zwei Demonstranten getroffen und somit schwere Kämpfe ausgelöst. Während der Unruhen seien unzählige Steine und Flaschen geworfen worden. Die Polizei habe die rivalisierenden Gruppen mit Tränengas auseinander getrieben.

Opposition gibt Chavez Verantwortung für die Unruhen

Der Sprecher der Oppositionsbewegung "Coordinadora Democratica" (CD), Jesus Torrealda, warf der Regierung von Staatspräsident Hugo Chavez vor, für die Unruhen verantwortlich zu sein. Die Sympathisanten von Chavez hätten den Oppositionsmarsch von mehreren tausend Menschen in einen Hinterhalt gelockt.

Die von den Traditionsparteien, den Gewerkschaften, Unternehmern und den meisten Medien gebildete Opposition beschuldigt Chavez unter anderem eines diktaturähnlichen Regierungsstils. Mit einem zweimonatigen Generalstreik hatte die Opposition um die Jahreswende erfolglos versucht, Chavez aus dem Amt zu vertreiben. Nun fordert sie die Abhaltung eines Referendum über vorgezogene Neuwahlen im August. (APA/AP/dpa)