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Die Ukrainerin Alina Treiger in der Synagoge des Abraham Geiger Institutes in Berlin. Die 31-Jährige ist die erste Frau seit dem Holocaust, die in Deutschland als Rabbinerin ordiniert wurde.

Foto: APA/dpa/Marcel Mettelsiefen

In Berlin ist am Donnerstag die erste in Deutschland ausgebildete Rabbinerin seit dem Holocaust ordiniert worden. Die 1979 in der Ukraine geborene Alina Treiger erhielt gemeinsam mit zwei Kommilitonen und in zeremonieller Begleitung von 30 Rabbinerinnen und Rabbinern aus aller Welt ihre Ernennungsurkunde.

Bei der Feier waren auch Bundespräsident Christian Wulff, die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, und die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Berlins, Lala Süsskind, zugegen. Den offiziellen Segen erteilte der Präsident des Abraham Geiger Kollegs an der Universität Potsdam, Rabbiner Walter Jacob.

Die drei AbsolventInnen hatten in Potsdam ein fünf Jahre umfassendes Studium mit dem Magistertitel beendet. Treiger soll künftig die Jüdischen Gemeinden in Oldenburg und Delmenhorst (Niedersachsen) leiten. Das Geiger Kolleg ist Mitglied des Weltverbandes Progressiver Juden. Orthodoxe Jüdinnen und Juden lehnen die Übernahme des Rabbineramtes durch Frauen ab.

Allererste Rabbinerin in Auschwitz ermordet

Als allererste Rabbinerin weltweit gilt Regina Jonas. Die Berlinerin war 1935 ordiniert worden, allerdings nur privat, betonte Homolka. Ihr Studium an der ebenfalls liberalen Berliner Hochschule für die Wissenschaft des Judentums hatte sie 1930 beendet. Jonas wurde 1942 nach Auschwitz deportiert und 1944 dort ermordet. (APA/dapd)